"Wir wollten auch helfen", sagt die achtjährige Anna. Zusammen mit ihrem Bruder Johannes, 6, hatte sie in den Kindernachrichten im Fernsehen gesehen, was sich andere Kinder für die Ukraine überlegt hatten. "Und das wollten wir dann auch."
Die Geschwister aus Memmingen beschlossen, Kekse zu backen – mit gelb-blauem Zuckerguss. "Wegen der Ukraine", erklärt Anna, die in die dritte Klasse geht. Eine Woche lang stachen sie und ihr Bruder Keksteig aus und verzierten ihn, unterstützt von ihren Eltern, die zwischendurch losfuhren, um Mehl nachzukaufen. Vater Florian Nobis entwarf einen Flyer, den verteilten sie in der ruhigen Wohnstraße, in der Kita und in der Schule.

Noch während des Backens bekamen sie so die ersten "Vorbestellungen". Liebevoll packten sie Tüten mit je acht Plätzchen, bauten einen Stand vor ihrem Haus auf und verkauften diese für fünf Euro pro Packung. Ein stolzer Preis. Doch Freunde, Nachbarn und Verwandte gaben das Geld gern – viele rundeten den Betrag sogar noch auf. 140 Tüten Kekse verkauften Anna und Johannes auf diese Weise. Insgesamt nahmen sie fast 850 Euro ein. Den Erlös spendeten sie an die Stiftung stern, "denn wir wollten etwas für ukrainische Kinder machen", sagt Florian Nebis. Über die Aktion "Ein Ranzen für Dich" von der Stiftung stern und dem Deutschen Kinderhilfswerk hatten sie im Radio gehört. "Wir sind unwahrscheinlich stolz auf unsere Kinder", sagt der Vater von Anna und Johannes.
Ein Dorf für den Frieden
Am Harz sammelte ein ganzes Dorf für ukrainische Geflüchtete: Die fast 2000 Einwohner:innen von Wulften überwiesen 4210 Euro an die Stiftung stern. "Der Krieg in der Ukraine hat mich dermaßen erschüttert, so viel Leid. Da musste ich einfach aktiv werden", sagt Frank Berlin, der die Initiative gestartet hatte. Er rief alle Bürger:innen, die 18 Vereine und 9 Verbände dazu auf, für die Aktion "Unser Dorf für den Frieden: Wulften unterstützt die Ukraine" zu spenden. Nach zwei Jahren Corona-Pause wurde das traditionelle Osterfeuer in ein Friedensfeuer umgewidmet, dabei wurden fleißig Spenden gesammelt.

Ein Teil der Einnahmen ging an 48 Geflüchtete, die in der Samtgemeinde Hattorf leben, zu der Wulften gehört. Den überwiegenden Teil aber spendete das Dorf an die Stiftung stern. "Ich bin stern-Leser", sagt Frank Berlin, "und finde die Arbeit der Stiftung stern vertrauenswürdig. Wir sind zwar nur ein kleines Dorf und bekommen keine 100.000 Euro zusammen, aber es ist ein schönes Gefühl, helfen zu können."