ANALYSE An Pennystocks verdienen Makler

Anleger aufgepasst: Billigaktien mit einem sehr niedrigen Kurs von wenigen Dollars, so genannte Pennystocks, sind eine heikle Investition.

Der optisch günstige Preis verleitet ahnungslose Anleger immer wieder zu Investitionen in oftmals fast wertlose Unternehmen, wie die Börsenfachzeitschrift »Börse Online« warnt. Wer beim Handeln mit amerikanischen Pennystocks immer auf der Gewinnerseite steht, ist der Makler: Bei US-Wertpapieren berechnen sich die Spesen nämlich vor allem nach der Stückzahl und nicht nach dem Transaktionsvolumen.

Deftiger Spesenanteil

Bei Billigaktien steigt der prozentuale Spesenanteil kräftig an. Für Titel, die beim Ankauf bis zu zwei oder drei Dollar das Stück kosten, können mehr als fünf Prozent Gebühren anfallen. Und diese Ausgabe muss erst einmal durch einen Kursgewinn wieder hereingeholt werden.

Kurse manipuliert

Anlagebetrüger nutzen den Reiz von Pennystocks den Angaben zufolge zu mancherlei Tricks. Ein Dreh der Graumarktbetrüger: Eine Brokerfirma kauft beispielsweise fast alle Billigaktien am Markt auf. Weil das Angebot dadurch immer knapper wird, reichen schon die kleinste Nachfrage nach dem Papier und einige hunderttausend Dollar, um den Kurs von einigen Cents stark nach oben in die Regionen von etwa fünf Dollar zu katapultieren, wie es heißt. Dann werden die Aktien wiederum zum Dumping-Preis von etwa drei Dollar ahnungslosen Privatanlegern angeboten.

Weiterverkauf kaum möglich

Trotz Weiterveräußerung zum niedrigeren Kurs lohnt sich das Geschäft für geschickte Verkäufer, erläutert »Börse Online«. Denn die meisten Papiere sind zuvor ja weit unter einem Dollar eingekauft worden. Den Betrogenen gehen erst dann die Augen auf, wenn sie wieder verkaufen wollen und in der Regel keinen Käufer für die fast wertlosen Papiere finden. Die Folge: Der Kurs stürzt in die Tiefe.

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