Arbeit Überraschender Anstieg der 630-Mark-Jobs

Bei den Krankenkassen sind mittlerweile 3,7 Millionen registriert, aber auch die Rentenkassen profitieren von den zusätzlichen Beiträgen.

Entgegen den Erwartungen der Wirtschaft ist die Zahl der 630-Mark-Jobs stark gestiegen. Die gesetzlichen Krankenkassen registrierten am Stichtag 1. Februar 2001 insgesamt 3,715 Millionen geringfügig Beschäftigte, die keinen anderen Job gleichzeitig ausübten, wie die Tageszeitung »Die Welt« am Dienstag berichtete. Im Dezember 1999 waren nur 3,153 Millionen gemeldet.

Mehr Beitragszahler

Die Krankenkassen kassierten aus diesen Beschäftigungsverhältnissen im vergangenen Jahr 2,3 Milliarden Mark Beitragseinnahmen. Die Rentenkassen registrierten rund vier Millionen Billig-Jobs und verbuchten dadurch im Jahr 2000 Einnahmen von rund 2,9 Milliarden Mark. Den Einnahmen von insgesamt 5,2 Milliarden Mark stehen nach Prognosen der Bundesregierung Steuerausfälle von 2,11 Milliarden Mark gegenüber.

Bis zum 1. April 1999 mussten für Billig-Jobs keine Sozialabgaben gezahlt werden. Seither müssen Arbeitgeber für jeden geringfügig Beschäftigten pauschal 22 Prozent abführen. Davon gehen zehn Prozent des Lohnes an die gesetzlichen Krankenkassen mit Ausnahme der kleinen Gruppe, die nicht in der gesetzlichen Krankenversicherung versichert ist. Die übrigen zwölf Prozent erhält die gesetzliche Rentenversicherung.