Magen und Darm Was das Kraftwerk fit hält

Magen und Darm machen den Haupteil unseres Verdauungssystems aus. Sie sollen uns aber nicht nur zur Nahrungsverwertung, sondern auch als Schutzwall gegen Keime und Bakterien dienen. Lesen Sie hier, wie Sie das körpereigene Kraftwerk in Schuss halten können.

Ist der Magen gesund, tötet er mit seinem sauren Saft bereits die meisten Krankheitserreger. Diejenigen, die den Säureangriff überleben, müssen immer noch den klebrigen Schleim im Darm durchdringen, um uns gefährlich zu werden. Der aber ist dicht mit Einzellern besiedelt, die ihren Lebensraum zu verteidigen wissen. Rund 30 Prozent des Kots eines gesunden Menschen bestehen aus Bakterien, die den Körper durchquert haben, ohne Schaden anzurichten.

Um das ausgeklügelte System ein Leben lang fit zu halten, kann jeder eine Menge tun. Das Wichtigste: ausgewogene Ernährung. Schließlich mutet man seinem Automotor ja auch nicht irgendeine Mixtur zu; nur die optimale Oktanzahl ist da gerade gut genug. Der beste Treibstoff für den Menschen - das haben zahlreiche Studien gezeigt - sind Ballaststoffe, viel Gemüse, Obst und Vollkornprodukte. Wenig tierische Fette, bei Fleisch bevorzugt Geflügel. "Man muss auf keinen Fall auf Genuss und Spaß am Essen verzichten", sagt Thomas Rösch, Gastroenterologe und Professor für Innere Medizin am Münchner Klinikum rechts der Isar, "aber man sollte unbedingt Übergewicht vermeiden." Denn Dicke haben ein deutlich höheres Risiko für Magen-Darm-Erkrankungen als Dünne.

Auch ausreichend trinken tut Not, etwa 1,5 Liter Flüssigkeit täglich. Darüber hinaus ist Bewegung für eine funktionierende Verdauung unerlässlich: Schon ein Spaziergang bringt viel, regelmäßig Gymnastik oder Sport sind besser. Vor allem aber gilt: Alkohol und Nikotin meiden! Diese Gifte ramponieren selbst den robustesten Gastrointestinaltrakt. Zwar wissen Mediziner noch nicht, wie all diese Faktoren die Zellen schädigen - dass sie es tun, ist aber gesichert.

Achten Sie auf regelmäßigen Stuhlgang: Einmal täglich ist optimal. Seltener als dreimal in der Woche gilt bereits als Verstopfung. Scheuen Sie nicht den Blick in die Toilettenschüssel. Wenn Sie Blut im Stuhl entdecken, lassen Sie sich unbedingt ärztlich untersuchen. Es ist manchmal ein Anzeichen für Tumoren im Darm.

Gehen Sie spätestens mit 50 und dann regelmäßig alle fünf bis zehn Jahre zur #Darmspiegelung# - auch wenn die Kassen diese Untersuchung erst ab 56 und dann nur alle zehn Jahre bezahlen. Falls in der nahen Verwandtschaft jemand an Darmkrebs erkrankt ist, gilt die Faustregel: schon zehn Jahre vor dessen Erkrankungsalter zur Spiegelung! In solchen Fällen zahlen die Kassen auch früher.

Horst Güntheroth

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