Der chinesische Aufsteiger Huawei hat sein neues Smartphone-Spitzenmodell vorgestellt. Der Nachfolger des Huawei Ascend P7 verzichtet künftig auf den Zusatz Ascend und heißt schlicht P8. Das extrem schlanke Metall-Smartphone erinnert im Design an andere Premium-Smartphones wie das iPhone 6 oder das Galaxy S6 und setzt den Trend zu hochwertigen Materialien wie Metall und Glas fort.
Das 5,2 Zoll große FullHD-Display (1920 x 1080 Bildpunkte) hat einen extrem schmalen Rand. Dadurch ist das P8 trotz des 0,5 Zoll größeren Bildschirms kaum größer als ein iPhone 6. Zudem ist es mit 6,4 Millimetern noch einmal schlanker als das iPhone und Samsungs Galaxy S6. Trotzdem hat Huawei es hinbekommen, einen der größten Design-Patzer der aktuellen Modelle von Samsung und Apple zu vermeiden: Die Kamera des P8 ragt nicht aus dem Gerät heraus.
Kamera auf Spiegelreflex-Niveau?
Besonderen Wert legte Huawei-Manager Richard Yu bei der Präsentation auf die verbesserte Kamera des P8. Die löst zwar immer noch mit den vom P7 bekannten 13 Megapixeln auf. Allerdings hat der Konzern sie unter der Haube kräftig aufgebohrt. Mit Dual-LED-Blitz, optischer Bildstabilisierung und stark überarbeiteter Software verspricht Huawei Bilder auf dem Niveau einer digitalen Spiegelreflexkamera - angekündigt haben das aber schon viele Hersteller, halten konnten sie es nicht. Zudem hat der Hersteller jede Menge eingebaute Effekte, etwa "Star Track". Mit dem lassen sich extreme Langzeitaufnahmen erstellen. Auch Serienbilder lassen sich mit wenig Aufwand in ein einzelnes Bild zusammenfassen. Die in der Präsentation gezeigten Ergebnisse können sich sehen lassen.
Eine ungewöhnliche Innovation hört auf die Bezeichnung "Knuckle Sense Technology". Tippt man mit seinem Fingerknöchel auf das Display, erkennt das P8 das als Doppelklick. Wirklich praktisch sieht das aber trotz entsprechender Bekundungen Yus nicht aus - dafür wirkt es aber umso merkwürdiger.
Der Akku soll für Heavy User einen ganzen Tag durchhalten, bei moderater Nutzung immerhin einen halben Tag länger. Mehr als Standard ist das aber nicht. Ob Huawei das Versprechen tatsächlich auch halten kann, muss ein Test zeigen.
Riesensmartphone Huawei P8 Max
Befindet man sich in einer lauten Umgebung, kann das P8 die Lautstärke des Gesprächs deutlich über den normalen Pegel erhöhen, um bis zu 58 Prozent. Die Ohren der Gesprächspartner will Huawei dagegen schonen - es unterdrückt bei Bedarf laute Windgeräusche und filtert lediglich die Sprache heraus.
Beim Datenspeicher hat Huawei dagegen gespart: Lediglich 16 Gigabyte sind verbaut. Dafür können die Nutzer den Speicher selbst per microSD-Karte erweitern - das ist bei anderen, ähnlich schlanken, Smartphones meist nicht der Fall. Bis zu 128 Gigabyte mehr Speicher sind so möglich.
Als weitere Ausstattung sind NFC, Bluetooth 4.1 und Wlan an Bord. Ungewöhnlich: Den schnellen LTE-Standard für die mobile Datennutzung bietet das P8 sogar gleich zweimal. Es unterstützt ihn bei beiden SIM-Kartenslots. Die meisten Geräte mit Unterstützung für zwei SIM-Karten erlauben nur eine LTE-Karte.
Für Fans riesiger Smartphones hat Huawei zudem noch eine mit 6,8 Zoll absurd große Version des P8 namens P8 Max entwickelt. Das damit fast an Tablets wie das Nexus 7 heranreichende "Telefon" trumpft vor allem mit seinem riesigen Akku auf. Der soll sogar länger als zwei volle Tage durchhalten.
Huawei P8: Preise und Verfügbarkeit
Ab Mai 2015 ist das P8 in Deutschland in den Farben Champagner und Grau zu einem Preis von 499 Euro erhältlich. Ob die ebenfalls angekündigte schwarze und die goldfarbene Variante hierzulande zu einem späteren Zeitpunkt erscheinen sollen, lässt der Konzern noch offen. Das P8 Max kommt etwas später und kostet ab 549 Euro. Erfahrungsgemäß fallen die Preise von Android-Geräten aber schnell.