Rückenschonend Nie mehr Blätter harken? Der Gardena-Laubsammler im Praxistest

Gardena Laubsammler Test: Das Gerät funktioniert ohne Motor
Die Kehrmaschine sammelt nicht nur Laub ein, sondern auch Vertikutiergut und Grasschnitt 
© stern
Wenn der Herbstwind die Blätter von den Bäumen holt, beginnt das ewige Laubharken. Mit der Kehrmaschine von Gardena soll die Arbeit erleichtert werden. Wir haben das Gerät getestet.

Man könnte meinen, nur Haus- und Gartenbesitzer müssten sich mit lästigen Laubhaufen herumschlagen. Doch weit gefehlt: Das herabfallende Herbstlaub wird vom Wind in alle Himmelsrichtungen getragen und landet überall – auf dem Rasen, auf der Straße, auf dem Gehweg oder direkt vor der Haustür. Obwohl Laub in der Natur eine wichtige Funktion erfüllt, da es Insekten und Wildtieren als Nahrung und Unterschlupf dient, kann es für Menschen schnell zur Stolperfalle werden – insbesondere, wenn es nass ist. Zudem kann sich auf Rasenflächen schneller Moos bilden, weil die abgestorbenen Blätter den Gräsern regelrecht die Luft zum Atmen nehmen.

Wer seiner Kehrpflicht nachkommen möchte oder muss (mehr dazu erfahren Sie im nächsten Absatz), hat mit dem Harken im Herbst alle Hände voll zu tun. Um die Gartenarbeit zu verkürzen, hat Gardena einen Laub- und Rasensammler auf den Markt gebracht. Die Kehrmaschine soll nicht nur die Arbeit erleichtern, sondern den Rücken entlasten. Ob das wirklich funktioniert? Der stern hat es herausgefunden.

Sind Hausbesitzer zum Laub fegen verpflichtet?

Um zu verhindern, dass Fußgänger durch herumliegende Blätter ausrutschen und sich verletzen, wurde in vielen Städten und Gemeinden die allgemeine Räumpflicht für Laub auf die Hausbesitzer übertragen. Das bedeutet: Sie sind für die Verkehrssicherheit verantwortlich und müssen die Gehwege entlang ihrer Häuser vom Blattwerk befreien. Kommen sie der Aufgabe nicht nach, droht ihnen ein saftiges Bußgeld. Wie hoch die Strafe ausfällt, hängt vom jeweiligen Bundesland ab. In dieser Tabelle finden Sie eine Übersicht.

Gardena Laubsammler im Praxistest

Der erste Eindruck

Der Gardena Laubsammler in Einzelteilen
Der Laubsammler wird in mehreren Einzelteilen geliefert, die teilweise verschraubt und teilweise nur zusammengesteckt werden müssen
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Das Gerät wird in einem großen Karton geliefert. Darin befinden sich mehrere Einzelteile aus Kunststoff und Metall, die vor dem Start zusammengebaut werden müssen – mit der leicht verständlichen Bedienungsanleitung keine große Hürde, lediglich ein Schraubendreher wird benötigt. Unter dem Gehäuse des Laubsammlers findet sich eine Walze mit rotierenden Kunststoffborsten: Laut Gardena sollten die Bürsten den Untergrund nur leicht berühren, um lose Blätter effektiv aufzunehmen. Da Rasenflächen und asphaltierte Wege unterschiedlich hoch sind, lässt sich die Walze in der Höhe verstellen.

Über die Höheneinstellung der Walze kann der Laubsammler dem Untergrund angepasst werden
Über die Höheneinstellung der Walze kann der Laubsammler dem Untergrund angepasst werden
© stern

Einen Motor sucht man vergebens: Die Walze wird allein durch das Schieben angetrieben und soll dabei so leise sein, dass der Laubsammler selbst an Sonn- und Feiertagen eingesetzt werden kann. Der Aluminiumgriff ist ergonomisch geformt und ermöglicht rückenschonendes Arbeiten. Der zugehörige Auffangkorb aus feinmaschigem Textilgewebe wird mit wenigen Handgriffen ein- und ausgehängt, sodass er ohne großen Aufwand geleert werden kann. Soweit zur Theorie. Ob die Kehrmaschine in der Praxis hält, was sie verspricht? Der folgende Test verrät es.

Der Test

Der Gardena Laubsammler im Test
Das Ergebnis kann sich sehen lassen: Nach wenigen Durchgängen finden sich (fast) alle Blätter einer Spur im Laubsammler
© stern

Nachdem die Einzelteile ordnungsgemäß zusammengeschraubt und zusammengesteckt wurden, kam der Laubsammler direkt in einem Garten mit großen Rasenflächen zum Einsatz: Was der Testerin als Erstes auffiel, ist das Gewicht. Da der Großteil des Geräts aus Kunststoff und Aluminium gefertigt ist, wiegt die Kehrmaschine von Gardena deutlich weniger als beispielsweise ein Rasenmäher – und lässt sich somit ohne Kraftaufwand über die Wiese schieben. Um herauszufinden, wie schnell und effektiv das Laub im Auffangkorb landet, wurde das Gerät gezielt über mit Blättern bedeckte Rasenflächen geschoben. Tatsächlich leistete die Walze ganze Arbeit: Binnen weniger Minuten füllte sich der Korb mit Laub. Allerdings brauchte es mehrere Anläufe, bis so gut wie alle Blätter eingesammelt wurden – ein paar wenige ließen sich partout nicht einfangen, das wurde im Praxistest jedoch überhaupt nicht negativ gewertet.

Da der Laubsammler laut Gardena nicht nur für Rasenflächen, sondern auch für asphaltierte Wege geeignet sein soll, wurde er im Anschluss auf gepflastertem Untergrund getestet. Dabei fiel sofort auf: Die Walze musste in der Höhe verstellt werden, da ihre Borsten den Boden zunächst kaum berührten und der Auffangkorb leer blieb. Nachdem eine niedrigere Stufe gewählt wurde, erfassten die rotierenden Kunststoffborsten selbst nasses Laub. Zwar nicht ganz so effektiv wie auf dem Rasen, aber dennoch – bei mehreren Durchgängen – einigermaßen zuverlässig. Laut Gardena soll es im nächsten Jahr (2026) ein Update für den Einsatz auf asphaltierten Flächen geben. Möglicherweise funktioniert dann das Einsammeln der Blätter noch besser.  

Grundsätzlich fiel noch auf, dass die Menge der Blätter Einfluss darauf hatte, wie gut diese eingesammelt wurden: Je mehr auf dem Boden lagen, desto besser konnte das Gerät arbeiten. Für die Testerin eine positive Erkenntnis, da sich in ihrem Garten durch die vielen umliegenden Eichen den gesamten Herbst über große Laubmengen ansammeln.

Fazit: So schneidet das Gerät ab

Der Laubsammler von Gardena ist eine praktische Hilfe für große Rasenflächen. Das Gerät lässt sich unkompliziert zusammenbauen und kann trotz seiner stattlichen Maße (76 x 66 x 158 cm) aufrecht und platzsparend verstaut werden. Dank des geringen Gewichts von knapp acht Kilogramm ist es leicht zu bedienen, schont den Rücken und erleichtert die Gartenarbeit. Hinzukommt: Die Kehrmaschine eignet sich nicht nur zum Aufsammeln von Laub, sondern auch für Vertikutiergut und Grasschnitt, sodass sie auch im Frühjahr und Sommer sinnvoll genutzt werden kann. Das Entleeren des Auffangkorbs und das Zurückziehen des Geräts klappt mühelos – selbst zwischen Büschen und Bäumen lässt sich der Laubsammler dank des geringen Rollwiderstands leicht manövrieren.

Einziger Wermutstropfen: Da das Gerät recht groß und sperrig ist, lässt es sich – ähnlich wie beim Rasenmäher – etwas umständlich wenden. Wer möchte, kann es jedoch dank des geringen Eigengewichts problemlos anheben und drehen. Was den Preis angeht, ist der Laubsammler von Gardena mit knapp 100 Euro kein Schnäppchen. Immerhin verzichtet der Hersteller auf einen Motor, und die meisten Einzelteile bestehen aus Kunststoff und Aluminium. Ob der Markenname den Preis allein rechtfertigt, ist daher fraglich – auch wenn Gardena allgemein für zuverlässige Qualität steht. Für alle Haus- und Gartenbesitzer, die das lästige Laubkehren satthaben, ist die Anschaffung sicherlich empfehlenswert. Für alle anderen tut es auch weiterhin der Laubrechen.