ROMAN John Bayley: Das Haus des WItwers

Nur ein Brite bringt es fertig, der Trauer um seine tote Frau so komische Seiten abzugewinnen.

Nur ein Brite bringt es fertig, der Trauer um seine tote Frau so komische Seiten abzugewinnen. Und nebenbei noch Mella und Margot, zwei penetrante Trostspenderinnen, wohlwollend zu dulden, die den wehrlosen Witwer unbedingt aufrichten wollen.

In »Elegie für Iris« erzählte John Bayley von der Alzheimer-Erkrankung und dem langsamen Sterben seiner Frau Iris Murdoch (die anrührende Verfilmung des Buchs kommt im Mai in die Kinos). In dieser biografischen Fortsetzung nun, »Das Haus des Witwers«, erinnert sich der 77-jährige Kritiker und Schriftsteller an 45 gemeinsame Ehejahre und lernt, seine plötzliche Einsamkeit als Neuanfang zu begreifen. Am Ende überlässt er sein Haus und die schmerzlichen Erinnerungen der ihn belagernden Mella.

Tröstlich, heiter, wunderbar.

»Das Haus des Witwers«, C.H. Beck, 272 Seiten, 18,50 Euro