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Stolperstein für Vater von US-Botschafterin Amy Gutmann
STORY: Die US-Botschafterin in Deutschland, Amy Gutmann und ihre Familie besuchten den Geburtsort des Vaters Kurt Gutmann am Dienstag in Feuchtwangen. Für ihn und weitere Jüdinnen und Juden wurden sogenannte Stolpersteine verlegt. Noch vor dem 2. Weltkrieg waren sie aus der Stadt vertrieben worden. Amy Gutmann spannte in ihrer Rede den Bogen bis zur Gegenwart. Amy Gutmann, US-Botschafterin: "Ich weiß, dass mein Vater begeistert wäre, wie sehr Deutschland seine Vergangenheit anerkannt hat. Absolut begeistert. Es bekennt sich zu seiner Geschichte und wendet die Lehren aus dieser Geschichte an, um neuen Wellen von Fanatismus und Antisemitismus zu begegnen: Dass es die Ukrainer willkommen heißt, dass es alle willkommen heißt, deren Vorfahren von hier fliehen mussten." Und auch für die Familie Neumann wurden Stolpersteine verlegt. Leo Neumann war der letzte jüdische Kantor und Religionslehrer in der Stadt. Gunter Demnig, Künstler und Stolperstein-Erfinder: „Ich merke, dass die Angehörigen sich das wünschen. Denn die meisten dieser Menschen haben weder Gräber noch Grabsteine. Da ist nichts. Aber jetzt ist wenigstens der Name wieder da. Und was – jetzt im Augenblick nicht - aber was wichtig ist und was immer wieder auftaucht: das Interesse von Jugendlichen, von Schülern, die wissen wollen, wie konnte das im Land der Dichter und Denker passieren? Und zum Schluss der Umkehrschluss: Bitte, das darf nie wieder passieren.“ Mit den Stolpersteinen wird an die Opfer der Nazi-Gewalt erinnert. Angefangen hat das Projekt, das mittlerweile zum Lebenswerk des Künstlers Gunter Demnig geworden ist, vor über 30 Jahren in Köln. Und mittlerweile wurde bereits der 100.000. Gedenkstein verlegt.