Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung leiden von 1000 betrachteten Personen etwa 30 bis 50 an einer Essstörung. Es ist also keine Seltenheit, dass wir mit Menschen, die an dieser Krankheit leiden, in Berührung kommen. Meist sind es Familienmitglieder und Freunde, die zuerst Veränderungen im Verhalten der Betroffenen bemerken. Aber wie können wir helfen?
Im Video geben Annika Engelhard, Fachärztin für Psychosomatik, und Birte Jensen, die früher magersüchtig war, Tipps, wie ihr mit Freunden sprechen könnt, die an Anorexie leiden, und was vermeintlich gut gemeinte Ratschläge auslösen können. Das solltet ihr auf keinen Fall zu jemandem, der magersüchtig ist, sagen:
"Schön, dass du zugenommen hast!"
Birte: "Für mich war das nicht hilfreich. Ich glaube, für niemanden, der an Magersucht leidet, ist das hilfreich. Natürlich weiß man, dass man zunehmen muss, und das ist auch ein Schritt in Richtung Normalität und zu einem gesunden Leben. Aber in dem Moment ist es für dich unglaublich schwer und etwas, mit dem man selbst klarkommen muss und nicht noch von außen bestätigt haben möchte."
Annika: "Das ist ja auch Teil des Heilungsprozesses, dass man einerseits zunimmt, weil man weiß, dass es einem hilft, aber andererseits kann man sich dabei unwohl fühlen. Wenn das von außen angesprochen wird, kann sich das wie Salz in der Wunde anfühlen."
"Warum isst du nicht einfach?"
Birte: "Gute Frage! Es ist ja nicht so, dass man es nicht will, sondern dass es in dem Moment nicht geht. Ich glaube, das verstehen viele nicht und deshalb bringt so eine Frage nur Unverständnis mit sich."
Annika: "Da kann ich gar nichts mehr hinzufügen. Ich glaube, "Iss doch einfach!" hört sich nicht so an, als ob es demjenigen schwerfällt, sondern dass es eine eigene Entscheidung ist – und das ist es nicht."
Alle weiteren Tipps bekommt ihr im Video.
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