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Britischer Vize-Premier Dominic Raab tritt nach Mobbingvorwürfen zurück
STORY: Der britische Justizminister Dominic Raab ist nach Mobbingvorwürfen zurückgetreten. Die gegen ihn eingeleitete Untersuchung schaffe einen gefährlichen Präzedenzfall, schrieb Raab an Premierminister Rishi Sunak in einem Brief, der am Freitag auf Twitter veröffentlicht wurde. "Ich habe die Überprüfung gefordert und mich verpflichtet, zurückzutreten, falls dabei irgendeine Art von Mobbing herauskommen sollte", schrieb Raab, der auch Stellvertreter von Sunak ist und die Anschuldigungen bestritten hatte. Bis auf zwei seien alle Vorwürfe in der Untersuchung zurückgewiesen worden. Für ihn sei es wichtig, sich an sein Wort zu halten. Dennoch sei ein gefährlicher Präzedenzfall geschaffen worden, weil die Schwelle für Mobbing so niedrig angesetzt worden sei. Die Vorwürfe, die Raab jetzt zu Fall brachten, waren weniger wegen ihrer Schwere, als wegen ihrer Häufung relevant. Acht Beschwerden mit insgesamt 24 Beteiligten wurden gegen den Minister während seiner Amtszeit in verschiedenen Ressorts erhoben. Die Anschuldigungen betrafen fast immer das Verhalten Raabs gegenüber Untergebenen. Er sei verletzend, laut und herabsetzend gewesen, hieß es in Medienberichten über die gegen ihn vorgebrachten Beschwerden. Mitunter habe er Mitarbeiterinnen zum Weinen gebracht. Raab ist bereits das dritte hochrangige Regierungsmitglied von Sunak, das wegen seines persönlichen Verhaltens zurückgetreten ist. Sunak ist sei Oktober im Amt. Raab hatte im November nach dem Bekanntwerden von Beschwerden gegen ihn um eine Untersuchung gebeten. Sunak beauftragte daraufhin einen Anwalt damit, die Vorwürfe unabhängig zu überprüfen.