Adventskranz, Weihnachtsbaum und Silvester-Feuerwerk: Die meisten Wohnungsbrände gibt es im Winter. Insgesamt ereignen sich laut dem Feuerwehrverband rund 200.000 bis 300.000 private Wohnungs- und Häuserbrände jedes Jahr in Deutschland. Doch viele sind offenbar nicht gut auf einen Brand in den eigenen vier Wänden vorberietet, wie eine ADAC-Umfrage ergab.
Weniger als die Hälfte der Befragten (46 Prozent) findet, dass sie gute Kenntnisse zum Löschen eines Feuers haben. Fast genauso viele haben Defizite im Umgang mit Feuerlöscher oder Löschdecken. Zudem verfügen viele Haushalte nicht über geeignete Mittel zur Brandbekämpfung. Immerhin: Der gesetzlich vorgeschriebene Rauchmelder ist bei 91 Prozent der Befragten installiert.
Für die Umfrage hat der ADAC im September bundesweit über 2.000 Menschen dazu befragt, wie sie auf einen Brandfall vorbereitet sind.
Fast ein Drittel ist schlecht auf ein Feuer vorbereitet
Während 30 Prozent der befragten Angegeben haben, dass sie sehr gut oder gut für ein Feuer zu Hause vorbereitet zu sein, sind das 26 Prozent nicht oder überhaupt nicht. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) findet, dass sie gute Kenntnisse darüber haben, wie sie sich in einem Brandfall zu verhalten haben. Was viele jedoch nicht bedenken: Bei einem Wohnungsbrand geht die größte Gefahr vom Rauch aus, nicht vom Feuer. Zulange in dem Raum zu verweilen und einen Brand zu bekämpfen, kann aufgrund des giftigen Rauchs schnell zu Bewusstlosigkeit und Ersticken führen.
Neben fehlenden Kenntnissen bezüglich des Verhaltens bei einem Wohnungsbrand mangelt es auch oft an geeigneten Mitteln zur Brandbekämpfung im Haushalt. So haben 59 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer keinen Feuerlöscher zu Hause. Nur etwas mehr als die Hälfte (52 Prozent) besitzt einem Eimer aus Kunststoff, mit dem man Wasser zum Löschen des Brandherds transportieren kann.
Das sind die häufigsten Brandursachen
Bei einem Brand steht nicht sofort die gesamte Wohnung in Flammen. Ein Adventskranz, der Feuer gefangen hat oder ein Fettbrand in der Küche können aber zu schnell zu einem Ernstfall werden, wenn nicht richtig reagiert wird. Von den erwachsenen Befragten hat jeder sechste (16 Prozent) bereits mindestens einen Brand zu Hause erleben müssen. In zwei Drittel der Fälle (66 Prozent) hat nur ein Gegenstand Feuer gefangen, ein Teil eines Raumes hat in 16 Prozent aller Fälle gebrannt und bei vier Prozent stand das ganze Zimmer in Flammen. Dabei wurde bei zwei Dritteln der erlebten Brände die Feuerwehr nicht gerufen.
Häufig waren offene Feuer von Kerzen oder Kamin der Auslöser für die von den Befragten erlebten Brände. Bei jedem zehnten Brand kam es zu einem Feuer auf dem Herd oder Ofen oder zu einem Brand durch Kurzschluss aufgrund eines defekten Elektrogerätes.
Das zeigt, wie wichtig es ist, einen Brand schon bei der Entstehung mit geeigneten und leicht anzuwendenden Brandbekämpfungsmitteln wie etwa Feuerlöschspray zu bekämpfen.
So verhalten Sie sich bei einem Brand richtig
Wenn ein Gegenstand bei Ihnen Zuhause Feuer fängt, sollten Sie Folgendes tun:
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Feuer bekämpfen: Ist das Feuer auf einen Gegenstand oder eine Stelle beschränkt und besteht die Möglichkeit, es ohne Eigengefährdung zu löschen, können Sie versuchen, es mit Wasser oder Feuerlöschspray oder Feuerlöscher zu bekämpfen. Ausnahme: Feuer an Elektrogeräten oder Fettbrände.
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Fenster und Türen schließen: Gelingt es nicht, den Brand zu löschen, sollten Sie zunächst alle Fenster und Türen schließen, bevor Sie die Gefahrenstelle verlassen. Luftzüge können für eine rasche Ausbreitung des Feuers sorgen.
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Flüchten und Feuerwehr alarmieren: Verlassen Sie die Wohnung und helfen Sie anderen dabei. Kommt es zu Rauchentwicklung, bewegen Sie sich am besten über den Boden kriechend fort. Ein nasser Lappen oder ein nasses Tuch vor Nase und Mund bieten etwas Schutz vor dem Rauch. Rufen Sie umgehend die Feuerwehr unter der Notrufnummer 112 und alarmieren Sie Ihre Nachbarinnen und Nachbarn.
Das ungefährlichste Feuer ist jedoch das Feuer, das gar nicht erst entsteht. Lassen Sie offenes Feuer daher nie unbeaufsichtigt. Schließen Sie nie zu viele Geräte gleichzeitig an Mehrfachsteckdosen an, denn Überlastung kann Überhitzung verursachen. Stellen Sie sicher, dass die installierten Rauchmelder funktionsfähig sind und investieren Sie in Feuerlöschspray oder einen Feuerlöscher.