Ulf Dikof

Artikel zu: Ulf Dikof

stern Logo

Rat vom Experten So verhindern Sie das Umknicken beim Sport

Wie kann ich es vermeiden, beim Sport umzuknicken?
Ulf Dikof: "Um einem Umknicken vorzubeugen, sollte man in seinem Training auf jeden fall Koordinations-Übungen mit einbeziehen. Das heißt auf einem Bein stehen, die Zähne putzen auf einer beweglichen Unterfläche auf einem Bein stehen, den Ball gegenseitig zuzuwerfen oder aber einfach dazu stehen und zu balancieren."


Was muss ich tun, wenn es trotzdem passiert?
Dikof: "Das Entscheidende ist, dass man sofort, wirklich sofort nach diesem Trauma kühlt und eine Kompression anlegt um eine Einblutung in das Gelenk zu verhindern. Und ansonsten bewegt man sich vorsichtig aber im schmerzfreien Bereich einfach weiter."


Unser Experte Ulf Dikof ist Leiter der Physiotherapie am Olympiastützpunkt in Hamburg. Sein Credo: Sich selbst in der Therapie ein bisschen fordern, anstatt das Problem auszulagern, indem man sich unters Messer legt. Das sei nur bei einem echten Trauma notwendig – etwa bei einem Meniskusriss nach einem Tritt beim Fußball. Denn jede Operation bleibt ein massiver Eingriff in das System Mensch –  und ist kostspielig. Er bekomme viele Patienten, die mit einer Operationsempfehlung zu ihm kommen, auch ohne OP wieder hin, sagt Dikof.
stern Logo

Rat vom Experten Was Sie über Knieschmerzen wissen sollten

Welche Ursachen haben Knieschmerzen?
Ulf Dikof: "Knieschmerzen haben eine große Breite an Ursachen. Nehmen wir das Thema Trauma einmal völlig raus, dann bleibt eigentlich nur die Überlastung durch den Trainingsreiz. Wenn man sich überfordert hat oder das man eine schlechte Muskelpflege nach seinem Training gemacht hat. Die verkürzte Muskulatur einfach nicht auftrainiert hat und die geschwächte Muskulatur nicht vernünftig auftrainiert hat. Natürlich spielt auch das Übergewicht eine große Rolle und natürlich die Ernährung."


Was hilft zur Vorbeugung?
Dikof: "Ein Sportler kann Knieproblemen vorbeugen, wenn er adäquat trainiert und eine gute Muskelpflege und Nachsorge nach seinem Training macht. Natürlich auf seine Ernährung achtet und den Trainingsreiz adäquat setzt. Dann spielt natürlich auch Bewegung eine große Rolle. Bewegung ohne Belastung, also zum Beispiel auf dem Tisch sitzen und mal die Knie baumeln lassen, um die Muskulatur und um die Kapseln drumherum wieder zu entspannen, damit die Kapsel einfach wieder Gelenkschmiere bildet, damit das Gelenk ausgekleidet wird."


Warum ist Kühlung wichtig?
Dikof: "Was passiert, wenn man das Kniegelenk kühlt: Es kommt zu einer sofortigen Zusammenziehung der Gefäße und einer Minderdurchblutung. Somit wird auch die Nervenleitgeschwindigkeit unterbrochen, das heißt es tritt eine Schmerzhemmung ein, das was ich ja eigentlich will. Doch nach wenigen Minuten sieht der Körper 'oh, hier wird ein Gelenk oder eine Struktur schlecht durchblutet, hier muss ich Blut hinbringen, sonst geht dieses Gewebe unter', also hab ich da nach wenigen Minuten eine reaktive Hyperämie und die wird dafür sorgen, dass die gesamten Schlagstoffe aus dem Gelenk wieder raustransportiert werden."


Unser Experte Ulf Dikof ist Leiter der Physiotherapie am Olympiastützpunkt in Hamburg. Sein Credo: Sich selbst in der Therapie ein bisschen fordern, anstatt das Problem auszulagern, indem man sich unters Messer legt. Das sei nur bei einem echten Trauma notwendig – etwa bei einem Meniskusriss nach einem Tritt beim Fußball. Denn jede Operation bleibt ein massiver Eingriff in das System Mensch –  und ist kostspielig. Er bekomme viele Patienten, die mit einer Operationsempfehlung zu ihm kommen, auch ohne OP wieder hin, sagt Dikof.
stern Logo

Rat vom Experten So beugen Sie einem Bänderriss vor

Wie erkenne ich einen Bänderriss?
"Viele Patienten sagen, 'ich habe etwas reißen hören, wie ein Stück Stoff, was zerreißt'. Dennoch ist dann immer noch nicht klar, ob es dann wirklich ein Bänderriss ist. Häufig klagen die Patienten darüber, dass sie keinen Schritt mehr vor den anderen setzen können, am nächsten Tag ist das Gelenk häufig blutunterlaufen, das heißt, es ist ein massiver blauer Fleck unterhalb des Knöchels zu sehen. Da kann man schonmal davon ausgehen das die Kapsel zumindest eine Verletzung hat. Man weiß aber noch nicht genau, ob tatsächlich nun auch ein Band verletzt ist. Das könnte man sicherlich durch eine gehaltene Aufnahme machen, die sehr schmerzhaft ist für den Patienten, aber im Endeffekt spielt es auch keine große Rolle in der Nachbehandlung, ob nun ein kleines Band gerissen ist. Entscheidend vielleicht ist, ob ein knöcherner Außenriss vorhanden ist, der ist natürlich operativ oder durch Ruhigstellung zumindest zu korrigieren.


Wie schütze ich mich vor Bänderrissen?
"Einem Bänderriss vorzubeugen, geht eigentlich nur sich dem Kontakt eines Fremden zu entziehen oder aber koordinatives Training mit in sein Training einzubeziehen. Auf einem Bein stehend sich die Zähne putzen. Auf einem Bein stehend einfach nur das auszubalancieren, zum Beispiel auf einer unebenen Fläche."


Welche Sofortmaßnahmen gibt es?

"Die ersten Maßnahmen bei einem Bänderriss sind genau dieselben, wie auch beim Umknicken, denn ich kann ja im Vorfeld gar nicht fest stellen, ob es tatsächlich ein Bänderriss ist. Also Sportpause, hoch lagern, kühlen und professionellen Stützverband anlegen."


Unser Experte Ulf Dikof ist Leiter der Physiotherapie am Olympiastützpunkt in Hamburg. Sein Credo: Sich selbst in der Therapie ein bisschen fordern, anstatt das Problem auszulagern, indem man sich unters Messer legt. Das sei nur bei einem echten Trauma notwendig – etwa bei einem Meniskusriss nach einem Tritt beim Fußball. Denn jede Operation bleibt ein massiver Eingriff in das System Mensch –  und ist kostspielig. Er bekomme viele Patienten, die mit einer Operationsempfehlung zu ihm kommen, auch ohne OP wieder hin, sagt Dikof.