Eineinhalb Jahre nach Einführung des Euro bringen Geldfälscher nach Angaben des Bayerischen Landeskriminalamtes (LKA) immer mehr 'Blüten' der neuen Währung in Umlauf. Die LKA- Experten hätten nach fast 2600 Fälschungsfällen im Jahre 2002 in diesem Jahr bereits knapp 1900 Fälle zu bearbeiten gehabt, berichtete das LKA am Mittwoch in München. Trotz der 'Blüten'-Schwemme sagte LKA-Präsident Heinz Haumer: "Der Euro verdient Vertrauen." Die neue Währung sei sehr fälschungssicher.
Allein seit Anfang April stellten Fahnder des LKA 'Blüten' in einem Nennwert von rund 600 000 Euro sicher. So wurden bei einem Einsatz in München falsche 50-und 100-Euro-Scheine im Nennwert von 320 000 Euro beschlagnahmt. Auf einem Parkplatz an der Autobahn A 3 Passau-Regensburg wurden falsche Scheine im Nennwert von 135 000 Euro aus dem Verkehr gezogen. Mehrere Täter seien festgenommen worden.
Bei den 'Blüten', die unter anderem aus Bulgarien stammten, handele es sich um "gefährlich gute Fälschungen", die durch reine Intuition nicht erkennbar seien, betonte das LKA. Um der Falschgeldkriminalität einen Riegel vorzuschieben, setze das LKA auf grenzübergreifende Zusammenarbeit mit der Polizei. Ziel sei es, neben der Optimierung der internationalen Falschgeld-Bekämpfung weitere Beitrittsländer auf die neue Währung vorzubereiten.