GELD ANLEGEN
Worauf Sie beim Gespräch mit dem Berater achten sollten
Diese Fragen sollte Ihr Berater Ihnen stellen:
Ist die Summe, die angelegt werden soll, Ihr gesamtes liquides Vermögen? Wie viel Geld haben Sie in welchen Sparformen sonst noch angelegt? Wie lange können Sie das Geld, das Sie in einem bestimmten Produkt anlegen möchten, entbehren? Planen Sie größere Anschaffungen? Haben Sie bereits Erfahrungen mit dem Produkt gesammelt, oder ist es neu für Sie? Sind Sie bereit, zeitweise mögliche Verluste zu tragen? Wenn ja, wie viel Prozent der Anlagesumme?
Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater stellen:
Können Sie mir das Produkt so erklären, dass ich es verstehe? Ist das Produkt neu in Ihrem Angebot? Kommt es direkt von Ihrem Finanzinstitut? Gibt es Alternativangebote von anderen Banken, Sparkassen oder Investmentgesellschaften, die das Gleiche leisten? Passt es zu meinen sonstigen Sparanlagen? Welche Vorteile bietet es mir konkret? Mit welchen möglichen Risiken muss ich rechnen? Welche Kosten fallen einmalig, welche jährlich an? Setzen Sie ein Beratungsprotokoll auf, in dem alle wichtigen Punkte festgehalten werden?
Das sollte Ihr Berater können und wissen:
Er sollte im Idealfall einen Überblick über ihre gesamten Finanzen haben. Nur so lässt sich vermeiden, dass Sie sich verschiedene Produkte zusammenkaufen, die alle im Krisenfall Verluste machen, anstatt sich gegenseitig zu stützen. Das Zusammenspiel der unterschiedlichen Anlagen muss Ihnen der Berater erklären können.
Das sollte Ihre Beratung kosten:
Entscheidend ist, dass der Berater Ihnen die Kosten offenlegt: Beim Kauf von Aktien und Anleihen kassiert die Bank Gebühren, bei Fonds fällt das Aufgeld an. Bei Zinspapieren und Zertifikaten sind die Kosten eher versteckt und werden nicht gesondert ausgewiesen. Löchern Sie Ihren Berater - Transparenz ist die Grundlage einer vertrauensvollen Zusammenarbeit!
KREDIT AUFNEHMEN
So lassen sich Fallstricke vermeiden
Diese Fragen sollte Ihr Berater Ihnen stellen:
Haben Sie bereits Kredite laufen, die noch nicht abbezahlt sind? Wie hoch ist Ihr verfügbares monatliches Einkommen? Können Sie zusätzlich zu Ihren laufenden Ausgaben die monatlichen Raten für den gewünschten Kredit regelmäßig zahlen?
Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater stellen:
Gilt das Angebot, mit dem Sie werben, für alle Kunden? Handelt es sich bei Ihrer Angabe um den effektiven Jahreszins, der auch sämtliche Kosten enthält? Gibt es zusätzliche Kosten wie beispielsweise eine Bearbeitungsgebühr oder Verwaltungskosten, die den Kredit verteuern? Muss ich für den Kredit auch eine Restschuldversicherung abschließen? Wenn Sie mir den günstigen Satz in Ihrem Angebot nicht geben wollen: Können Sie mir bitte genau erläutern, welche Gründe dagegen sprechen? Liegt es an der Höhe meines Einkommens, an meiner familiären Situation, an meinem Wohnort?
Das sollte Ihr Berater können und wissen:
Er sollte Ihnen vorrechnen können, mit welchen Monatsraten Sie den Kredit abbezahlen. Die Raten hängen von der Laufzeit des Kredits ab. Bedenken Sie, dass Ihre Monatsraten zwar geringer sind, je länger Sie zahlen - doch unterm Strich wird der Kredit teurer! Lassen Sie sich genau ausrechnen, wie viel Sie der Kredit kostet, wenn Sie den Vertrag über ein Jahr und im Vergleich dazu über mehrere Jahre abschließen. Kann der Berater dies nicht, hat er vom Geschäft wenig Ahnung und will Ihnen nur schnell etwas verkaufen. Der Berater sollte Sie auch darauf hinweisen, dass Sie nach Unterzeichnung des Vertrages zwei Wochen Zeit haben, von diesem Geschäft zurückzutreten, ohne dass Ihnen Kosten entstehen.
Das sollte Ihre Beratung kosten:
Wegen des starken Wettbewerbs unter den Banken auf dem Markt der Kredite sollte entweder keine oder nur eine geringe Bearbeitungsgebühr anfallen.
RISIKEN ABSICHERN
Wenn der Versicherungsvertreter kommt
Diese Fragen sollte Ihr Berater Ihnen stellen:
Welche Versicherungen haben Sie bereits abgeschlossen? Sind Sie gegen existenzbedrohende Risiken abgesichert und besitzen eine Haftpflicht- sowie Krankenversicherung und eine Berufsunfähigkeitsversicherung? Können Sie die monatlichen Raten für Ihre Versicherungen über einen langen Zeitraum aus Ihrem frei verfügbaren Einkommen zahlen? Besitzen Sie "überflüssige" Versicherungen für Sterbegeld, Glasbruch oder Reisegepäck, deren Beiträge Sie sich sparen können?
Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater stellen:
Welche Berufsausbildung haben Sie? Haben Sie eine staatlich geforderte Qualifikation, (IHK-Bescheinigung)? Sind Sie haupt- oder nebenberuflich tätig? Sind Sie in einem Vermittlerregister erfasst und haben eine Berufshaftpflicht abgeschlossen? Wie unabhängig sind Sie in Ihrer Beratung: Arbeiten Sie ausschließlich für eine Versicherung, oder können Sie die Produkte von mehreren Anbietern verkaufen? Wie hoch ist Ihre Provision, wenn Sie mir das Produkt verkaufen? Würden Sie bitte ein Beratungsprotokoll aufsetzen?
Das sollte Ihr Berater können und wissen:
Er sollte Ihnen darlegen können, weshalb das empfohlene Versicherungsprodukt für Ihren Bedarf passend ist, und in der Lage sein, Alternativen verschiedener Anbieter zu vergleichen. Er sollte auch wissen, ob die von ihm empfohlene Versicherung zu den Unternehmen gehört, bei denen Sie mit einer zügigen Schadensabwicklung rechnen können.
Das sollte die Beratung kosten:
Vermittler kassieren Provisionen, die die Versicherungsunternehmen für den Absatz ihrer Produkte zahlen. Oft wird verkauft, was am meisten Provision bringt. Einen unabhängigen Honorarberater dagegen bezahlt der Kunde selbst. Eine Komplettberatung (rund 225 Euro) bewahrt Sie davor, unsinnige und zu teure Versicherungen abzuschließen.
VERMÖGEN VERWALTEN
Was die Experten können und kosten sollten
Diese Fragen sollte Ihr Berater Ihnen stellen:
Welche sonstigen Vermögenswerte haben Sie neben Ihrem Anlagevermögen? Wie hoch soll die Zielrendite sein? Wie soll das Verwaltungsmandat aussehen: Möchten Sie mitbestimmen, was gekauft oder verkauft werden soll? Soll ich allein entscheiden, wie ich schnell reagieren kann?
Diese Fragen sollten Sie Ihrem Berater stellen:
Welche Erfahrungen haben Sie im Bereich der Vermögensverwaltung? Haben Sie eine Genehmigung der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (Bafin)? Haben unabhängige Institute Ihr Unternehmen geprüft, oder können Sie mir Testergebnisse aus der Fachpresse vorlegen? Wie hoch ist die Mindestsumme, die ich einbringen muss? Wie groß ist das von Ihnen verwaltete Vermögen? Welche Art von Kunden betreuen Sie, und wie viele sind es? Welche Anlagestrategie verfolgen Sie? Wie hoch ist hierbei der größtmögliche Verlust?
Das sollte Ihr Berater können:
Er sollte Ihnen seine Anlagestrategie so aufschlüsseln, dass Sie sie verstehen und sich damit wohlfühlen. Lassen Sie sich ein detailliertes Konzept ausarbeiten, das auf Ihre speziellen Bedürfnisse eingeht. Es muss auch den Steueraspekt berücksichtigen. Der Berater darf Sie nicht unter Zeitdruck setzen. Lesen Sie sich Vorschlag und Vertrag zu Hause in Ruhe durch. Der Berater darf Ihr Geld nur verwalten, aber nicht darüber verfügen. Ohne Kundenauftrag führt die Depotbank keine Überweisung aus.
Das sollte Ihre Beratung kosten:
Vereinbaren Sie eine pauschale Gesamtvergütung, die auch alle Transaktionskosten abdeckt. Damit verdient der Verwalter umso besser, je stärker er Ihr Kapital vermehrt - anstatt sich am provisionsträchtigen Depotdrehen zu bereichern. Bei einer Anlagesumme von 500.000 Euro sollte die jährliche Gebühr 1,75 Prozent der Summe nicht übersteigen. Verhandeln Sie!