Wie wichtig der Schutz der eigenen vier Wände ist, merken die meisten Menschen erst, wenn Haus oder die Wohnung Schaden nehmen. Ob die Immobilie nun bei einem Unglück zerstört oder durch Wasser beschädigt wird, ausbrennt oder ein Sturm Verwüstungen hinterlässt - der Schaden kann schnell einige Hunderttausend Euro ausmachen. Zu viel, um das noch aus der Haushaltskasse zu zahlen. Damit der Schutz wirklich optimal ist, gilt es, sechs Regeln zu beachten.
Elementarschäden absichern
Zum einen müssen Elementarschäden abgesichert sein. Damit werden beispielsweise Hochwasserschäden abgesichert oder Schäden durch Schneelast, Erdrutsch oder Lawinen. Naturgemäß ist ein solcher Schutz dort kaum zu bekommen, wo regelmäßig Elementarschäden zu erwarten sind - etwa in Flussnähe. Trotzdem sollte auf den Schutz nicht leichtfertig verzichtet und notfalls ein Prämienzuschlag in Kauf genommen werden.
Regel Nummer zwei: Der Versicherungsschutz sollte auf Vollständigkeit geprüft werden. Neben dem Gebäude ist meist nur noch Zubehör versichert: Dazu gehören etwa Dachziegel, die in Reserve aufbewahrt werden. Wichtig ist, den Schutz auch für anderes Zubehör wie zum Beispiel Carports oder Terrassenpflasterungen zu klären.
Bitte keine Unterversicherung
Ebenfalls wichtig ist es, eine Unterversicherung zu vermeiden. Die Versicherungssumme muss so gewählt sein, dass bei einem Totalschaden ausreichend Geld fließt, um ein vergleichbares Gebäude wieder aufzubauen. Wichtig ist es deshalb, die Versicherungssumme regelmäßig anzupassen. Am einfachsten ist das mit einer gleitenden Neuwertversicherung, die die allgemeinen Kostensteigerungen mit berücksichtigt und bei einem Schaden auch finanziell kompensiert.
Regel Nummer vier: Leistungen und Preise sollten in einem gesunden Verhältnis zueinander stehen. Denn vergleichbarer Schutz kann zu ganz unterschiedlichen Preisen erhältlich sein. Entscheidend für die Auswahl des Grundschutzes kann meist die Versicherungsprämie sein, denn der Grundschutz ist nach einer Untersuchung der Stiftung Warentest bei den meisten Gesellschaften vergleichbar.
Keine lange Vertragsbindung
Zudem sollten sich Versicherte grundsätzlich nicht zu lange binden, denn ein mehrjährig laufender Vertrag bringt keine Vorteile. Der Prämiennachlass ist gering und man beraubt sich der Möglichkeit, seinen Vertrag jährlich anzupassen - auch hinsichtlich der Prämie.
Die letzte Regel: Beim Kauf einer Immobilie sollte der bestehende Versicherungsschutz nicht vorschnell gekündigt werden. Denn oft bieten Altverträge gute Konditionen und einen umfassenden Versicherungsschutz - ein Check der Verträge vor der Kündigung macht jeden falls Sinn.
Keine grobe Fahrlässigkeit
Wer eine Versicherung abgeschlossen hat, sollte übrigens einige Verhaltensregeln beachten, damit der Versicherungsschutz im Ernstfall nicht entfällt. So darf der Versicherte den Schaden nicht grob fahrlässig verursacht haben: Wer zum Beispiel in den Winterurlaub fährt und die Heizung ausstellt, der wird den Schaden nicht ersetzt bekommen, wenn die Leitungen platzen und das Wasser Teile des Hauses zerstört oder beschädigt. Und wer im Sommer den Grill unbeaufsichtigt lässt und das Haus in Flammen setzt, muss damit rechnen, dass die Versicherung nicht zahlt.
Wer sein Haus oder seine Wohnung schützen will, muss auch daran denken, dass die Gebäudeversicherung nur das Gebäude selbst und fest damit verbundene Gegenstände wie den Teppichboden schützt: Die Einrichtung selbst ist nicht geschützt, sondern muss durch eine Hausratpolice versichert werden.