BERTELSMANN Familie Mohn will keine Bertelsmann-Anteile abgeben

Bertelsmann-Familienmitglied Christoph Mohn sieht auch langfristig keine Notwendigkeit, Anteile der Familie oder der Bertelsmannstiftung an der Börse zu platzieren.

Christoph Mohn: Bertelsmann braucht keinen Börsengang

Bertelsmann-Familienmitglied Christoph Mohn sieht auch langfristig keine Notwendigkeit, Anteile der Familie oder der Bertelsmannstiftung an der Börse zu platzieren. Ein Börsengang sei nur dann sinnvoll, wenn man zusätzliches Kapital aufnehmen wolle oder müsse, sagte Mohn am Freitag der »Netzeitung.de«. Der Medienkonzern habe »in seiner langen Geschichte dazu nie eine Notwendigkeit gehabt, und ich kann nicht erkennen, dass sich hier die Rahmenbedingungen geändert hätten«, erklärte der Vorstandschef des Internet-Unternehmens LycosEurope.

Vertrauen auf Gunter Thielen

Dem neuen Bertelsmann-Vorstandschef Gunter Thielen stellte Mohn in dem Interview ein gutes Zeugnis aus. Er habe keinen Zweifel daran, dass sich das Unternehmen unter Thielen sehr gut auf den globalen Medienmärkten behaupten werde, erklärte Mohn. Thielens Vorgänger, Thomas Middelhoff, war am vergangenen Sonntag vor allem wegen Differenzen mit den Firmeneignern über den von ihm geplanten Börsengang als Vorstandsvorsitzender abgelöst worden.

57,6 Prozent des Konzerns liegen in den Händen der Bertelsmann-Stiftung

Die belgische Investmentgesellschaft GBL hat allerdings das Recht, ihren Anteil an Bertelsmann von 25,1 Prozent ab dem Jahr 2005 an die Börse zu bringen. Die restlichen Anteile an Bertelsmann befinden sich zu 17,3 Prozent in den Händen der Familie Mohn und zu 57,6 Prozent bei der Bertelsmann-Stiftung. Die Stimmrechte der Stiftung liegen bei der Bertelsmann-Verwaltungsgesellschaft, die ebenfalls von der Familie Mohn kontrolliert wird.