Aufatmen bei Lidl: Der mutmaßliche Erpresser des Lebensmittelkonzern ist gefasst. Dem 39 Jahre alten Mann aus Hamburg wird vorgeworfen, im Januar in drei Hamburger Filialen des Discounters verdünnte Salzsäure in Mundwasserflaschen gegeben zu haben, um den Konzern um einen "größeren Geldbetrag" zu erpressen. Wie die Staatsanwaltschaft Heilbronn am Montag mitteilte, wurde gegen den Mann Haftbefehl erlassen. Der Tatverdächtige soll bereits Ende Juni im Ausland festgenommen worden sein.
Keine näheren Angaben
Angeblich soll der Verdächtige im Mai auch in einem anonymen Schreiben behauptet haben, dass in Berliner Lidl-Filialen verunreinigte Marmelade und Babynahrung in Umlauf seien. Näheres wurde unter Hinweis auf die laufenden Ermittlungen zunächst nicht bekannt gegeben. Lidl wollte sich zu der Festnahme des mutmaßlichen Täters nicht äußern.
Im Januar hatte das Lebensmittel-Unternehmen eine Verbraucherwarnung herausgegeben und alle möglicherweise betroffenen Mundwasser-Produkte aus den Regalen geräumt. Die gesundheitliche Gefährdung der Salzsäure-Beimischung war nach Einschätzung der Hamburger Gesundheitsbehörde jedoch "nicht hoch". Auch für einen zweiten Erpressungsversuch im Mai in Berliner Lidl-Filialen soll der Festgenommene verantwortlich sein. Manipulierte Verpackungen mit Marmelade oder Babynahrung wurden damals jedoch nicht gefunden.
Auch letzter Erpressungsversuch schlug fehl
Lidl war schon mehrfach Ziel von Erpressungsversuchen. Erst Ende November vergangenen Jahres hatte das Landgericht Heilbronn einen Bauingenieur zu vier Jahren und neun Monaten Haft verurteilt, weil er Lidl mit E-Mails und Drohbriefen zur Zahlung von 1,2 Millionen Euro zwingen wollte.