Der nach eigenen Angaben zweitgrößte indische Pharmakonzern Dr. Reddy's teilte am Donnerstag mit, sich mit dem derzeitigen Betapharm-Besitzer, der britischen Investmentgruppe 3i, auf die hundertprozentigen Übernahme des deutschen Generikaherstellers geeinigt zu haben. 3i hatte Betapharm 2004 für rund 300 Millionen Euro übernommen. Auch der größte indische Pharmakonzern Ranbaxy war an Betapharm interessiert gewesen. Ranbaxy soll früheren Medienberichten zufolge 500 Millionen Euro für die Augsburger Firma geboten haben. Die Übernahme soll in der ersten März-Woche abgeschlossen werden.
Einige Übernahmen in der Branche
In der Generikabranche gab es zuletzt einige Großübernahmen. So erwarb Teva den US-Wettbewerber Ivax für 7,4 Milliarden Dollar. Daneben stand 2005 die Übernahme der Holzkirchener Hexal AG und des US-Unternehmens Eon Labs durch den Schweizer Novartis-Konzern für mehr als acht Milliarden Dollar im Blickpunkt der Branche.
Dr. Reddy's-Chef Anji Reddy nannte die Investition in Betapharm einen wesentlichen Teil der Strategie, ein mittelgroßer globaler Pharmakonzern mit starker Präsenz in allen wichtigen Pharmamärkten zu werden. Die Kombination der Stärken der beiden Firmen biete die Chance, sich langfristig zu einem der führenden Generikaanbieter in Europa zu entwickeln. Betapharm ist mit rund 370 Mitarbeitern und einem Umsatz von 165 Millionen Euro im vergangenen Jahr der viertgrößte deutsche Generikahersteller. Dr. Reddy's beschäftigt 6000 Mitarbeiter, die im Ende März abgelaufenen Geschäftsjahr 2005 einen Umsatz von 446 Millionen Dollar (374 Mio Euro) erwirtschafteten.