Konjunkturschraube US-Notenbank senkt Leitzins

Die US-Notenbank hat den Leitzins zum zweiten Mal binnen sechs Wochen gesenkt. Die Zentralbank verringerte den Leitzins am Mittwoch um 25 Punkte auf 4,5 Prozent. Die Entscheidung war mit Spannung erwartet worden, zumal das Handelsministerium zuvor bekannt gegeben hatte, dass das US-Wirtschaftswachstum im 3. Quartal kräftiger als angenommen ausfiel.

Die US-Notenbank hat aus Sorge um die Konjunktur den Leitzins zum zweiten Mal nacheinander gesenkt. Der Offenmarktausschuss verringerte den Satz für Tagesgeld am Mittwoch um 0,25 Punkte auf 4,5 Prozent. Dieser Schritt war von der Mehrheit der Ökonomen erwartet worden. Unter dem Druck der Kreditkrise und ihrer möglichen Folgen für die US-Wirtschaft hatte die Fed den Leitzins bereist vor sechs Wochen überraschend deutlich um 0,5 Punkte zurückgenommen. Es war die erste Senkung seit vier Jahre.

Amerikanische Konjunktur gewinnt weiter an Fahrt

Der Zinsschritt soll möglichen negativen Auswirkungen auf die Gesamtwirtschaft durch die Turbulenzen an den Finanzmärkten vorbeugen, teilte die Notenbank mit. Nach Einschätzung der Fed dürften sich Inflationsrisiken und Gefahren für die Konjunktur nach den beiden aufeinander folgenden Absenkungen nun "in etwa" ausgleichen. Es sei aber wahrscheinlich auf kürzere Sicht mit einer Verlangsamung des Wachstums zu rechen, teils bedingt durch eine Verschlechterung der Lage auf dem Immobilienmarkt.

Die amerikanische Konjunktur gewann nach vorläufigen Angaben im dritten Quartal trotz der Turbulenzen durch die Kreditkrise indes weiter an Fahrt. In diesem Zeitraum wuchs das Bruttoinlandsprodukt mit einer hochgerechneten Jahresrate von 3,9 Prozent, wie das US- Handelsministerium am Mittwoch mitteilte. Im Vorquartal betrug das Plus noch 3,8 Prozent. Die jüngsten Angaben sind jedoch lediglich eine erste Schätzung, die sich noch deutlich ändern kann.

DPA/AP