PREISSTEIGERUNG Das Teuro-Gefühl ist keine Einbildung

Das »Teuro«-Gefühl der Verbraucher ist nach einer Studie von Wirtschaftsforschern keine Einbildung. Waren des täglichen Bedarfs haben sich demnach gegenüber dem Vorjahr um 4,8 Prozent verteuert.

Auch Wirtschaftsforscher bestätigen den Eindruck der Verbraucher, dass die »gefühlte Inflation« deutlich über den offiziellen Teuerungswerten liegt. Das Kölner Institut der Deutschen Wirtschaft (IW) gab den Preisanstieg bei »fühlbar« verteuerten Waren und Dienstleistungen im ersten Quartal am Donnerstag mit 4,8 Prozent an. Die offizielle Inflationsrate betrug dagegen nur 1,9 Prozent. Allerdings seien gerade zahlreiche Waren des täglichen Gebrauchs viel teurer geworden, bei denen ein Preisanstieg besonders auffällt, schreibt das IW.

Am meisten habe sich dabei Gemüse verteuert - um 14,3 Prozent. Molkereiprodukte und Bier seien um sieben Prozent teurer geworden, Brot und Fleisch um jeweils 4,1 Prozent. In Hotels und Gaststätten müsse 3,6 Prozent mehr bezahlt werden. Die Formel »Euro gleich Teuro« sei allerdings falsch, betonen die Kölner Forscher. Wie auch die Statistiker verweisen sie auf einen kalten Winter in Südeuropa, der Obst und Gemüse teurer gemacht habe, und auf Steuererhöhungen zu Jahresbeginn.

Die Differenz zwischen »gefühlter« und offizieller Inflation erklärt das IW mit der Breite des Warenkorbs der Statistiker. In ihm machen die Kosten für Miete, Wasser, Strom und Heizung gut ein Viertel aus, die sich nicht verändert hätten. Dies werde aber von den Menschen kaum wahrgenommen, weil sie damit nicht täglich konfrontiert werden. »Der Verbraucher nimmt vor allem die Preise für solche Güter wahr, die er täglich in den Einkaufswagen packt«, schreibt das IW in dem Bericht, über den am Donnerstag auch die »Bild«-Zeitung berichtete.