Quartalszahlen Deutsche Bank streicht erneut Milliarden ein

Die Deutsche Bank setzt ihren Aufwärtstrend fort und hat auch im dritten Quartal einen erklecklichen Gewinn eingefahren. Insgesamt blieben zwischen Juli bis September netto 1,4 Milliarden Euro übrig. Die Aktie verlor dennoch.

Die Deutsche Bank hat auch das dritte Quartal mit einem Milliardengewinn abgeschlossen. Das Ergebnis vor Steuern habe bei 1,3 Milliarden Euro gelegen, teilte die größte deutsche Bank am Mittwoch auf Basis vorläufiger Zahlen mit. Aufgrund von steuerfreien Erträgen und einer günstig ausgefallen Steuerprüfung wurde von Juli bis September sogar ein Nettogewinn von 1,4 Milliarden Euro erzielt. Analysten hatten der Bank nur 1,16 Milliarden Euro zugetraut.

Trotz der überraschend starken Zahlen fiel die Aktie im frühen Handel um 2,8 Prozent auf knapp unter 54 Euro. Händler sprachen von Gewinnmitnahmen, nachdem das Papier in den vergangenen Monaten immens an Wert gewonnen hat.

Braucht die Bank eine Kapitalerhöhung?

Damit setzt das Institut seinen Erfolgskurs fort, denn bereits im ersten und zweiten Quartal hatte die Bank trotz der Finanzkrise in ähnlicher Größenordnung verdient. Der Branchenprimus ist damit für die geplante Übernahme der Vermögensverwaltung der Privatbank Sal. Oppenheim gut gerüstet. Für einen weiteren Zukauf, der von Branchenkennern erwartet wird, wird die Bank nach Meinung von Analysten des Unicredit-Analysten Stefan Stalmann aber eine Kapitalerhöhung brauchen. "Das macht die Anleger ein bisschen vorsichtig", erklärte er den Kursrückgang.

Vor einem Jahr, mitten in der Finanzkrise, hatte die Bank einen Vorsteuergewinn von gerade noch 93 Millionen Euro ausgewiesen. Problemfall war zuletzt das Privatkundengeschäft, dagegen hatte das Investmentbanking floriert. Am 29. Oktober legt die Deutsche Bank das komplette Zahlenwerk vor.

Der Grund für die unerwartete Veröffentlichung der Zahlen liegt darin, dass das Ergebnis von den Schätzungen der Analysten stark nach oben abweicht. Die Finanzaufsicht verlangt in diesen Fällen von den Unternehmen, dass sie ihre Quartalszahlen früher bekanntgeben, um Überraschungseffekte zu vermeiden. Ihr finanzielles Polster konnte die Bank übrigens aufstocken: Die Kernkapitalquote erhöhte sich auf 11,7 Prozent.

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DPA/Reuters