Eine gute Möglichkeit der privater Vorsorge ist für Arbeitnehmer der Abschluss einer Direktversicherung im Rahmen der betrieblichen Altersvorsorge. Eine solche Versicherung kann jeder abschließen, dessen Chef nicht auf andere Art und Weise eine betriebliche Altersvorsorge anbietet. In vielen Fällen legt der Chef sogar noch ein paar Euro dazu, weil er die Sozialversicherungsbeiträge bis zu einer bestimmten Höhe spart. Denn im Jahr 2005 kann jeder Arbeitnehmer mit einem neu abgeschlossenen Vertrag bis zu 2496 Euro steuer- und sozialabgabenfrei für die Direktversicherung ausgeben. Wer keine Direktversicherung nach altem Recht hat (früher wurden die Versicherungen mit einem ermäßigtem Steuersatz von 20 Prozent belegt), kann zusätzlich 1800 Euro steuerfrei in die Versicherung investieren, muss dann aber auf diesen Betrag Sozialversicherungsbeiträge zahlen.
Neuen Rentenverträge werden voll besteuer
Die Kehrseite dieser steuerlichen Vorteile: Anders als bei den bis 2004 abgeschlossenen Direktversicherungen muss die Rente der neuen Verträge im Alter voll versteuert werden - für alle Rentner ab Jahrgang 2040 generell zu 100 Prozent. Absetzbar ist allenfalls der Werbungskosten-Pauschbetrag von derzeit 102 Euro jährlich.
Die voll steuerpflichtigen Renten sind - neben Arbeitslohn, Zins- und Mieteinkünften - allerdings begünstigt durch den Altersentlastungsbetrag, den jeder ab dem 64. Lebensjahr in Anspruch nehmen kann. Dieser Betrag liegt 2005 bei 1900 Euro jährlich. Er schmilzt aber im Laufe der nächsten Jahre immer weiter ab, bis er 2040 ebenfalls bei 0 Euro angekommen ist.
Lesitungen sind Abgabenpflichtig
Dazu kommt eine weitere nachteilige Regelung: Leistungen aus Direktversicherungen werden nicht nur versteuert, sondern auch durch Beiträge zur Kranken- und Pflegeversicherung geschmälert, falls der Rentenbezieher Mitglied der gesetzlichen Krankenversicherung ist. Nur privat Krankenversicherte sind von der Beitragslast auf Direktversicherungen nicht betroffen. Sie können ihre Versorgungsleistungen ungeschmälert kassieren, weil die Beiträge sich generell nicht am Einkommen orientieren.
Wer über die Firma eine Direktversicherung abschließen will, sollte das immer gemeinsam mit anderen Kollegen machen. Denn nur so gibt es Gruppenverträge mit einem oft erheblichen Rabatt. Dieser Rabatt wirkt sich stark auf die Rente aus, denn mit jedem Prozentpunkt Nachlass steigt die später einmal mögliche Rente. Die ist auch abhängig von den gewählten Zusatzleistungen zum Vertrag. Wer zum Beispiel die Angehörigen mit absichern will, so dass sie eine Hinterbliebenenrente bekommen oder zumindest das eingezahlte Geld erstattet bekommen, muss diesen Zusatzschutz extra bezahlen.
Zusatzschutz kostet extra
Auch die Rentengarantiezeit kostet Geld - je nachdem, wie lange sie gewählt ist. Denn je nach Wunsch des Versicherten kann die vereinbarte Rente auf jeden Fall 5, 10 oder auch 15 Jahre gezahlt werden, selbst wenn der Direktversicherte unmittelbar nach Rentenbeginn stirbt.
Wer sich über die Anbieter von Direktversicherungen informieren möchte, kann dies im November-Heft der Zeitschrift "Finanztest" tun, die von der Stiftung Warentest herausgegeben wird. Dort sind verschiedene Anbieter auf ihre Leistungsfähigkeit hin geprüft worden.