Staatsanwalt ermittelt gegen Box-Profi Setzte Felix Sturm einen Killer auf Ahmet Öner an?

Box-Profi Felix Sturm soll laut Medienberichten gemeinsam mit seinem Manager versucht haben, einen Auftragskiller zu beauftragen - um Boxpromoter Ahmet Öner zu töten. Die Staatsanwaltschaft ermittelt.

Dass im Boxring die Fäuste fliegen, ist normal. Und auch vorher wird in der Regel schon verbal auf den Gegner eingedroschen. Doch dieser Boxstreit nimmt unfassbare Ausmaße an. Denn die Vorwürfe sind gewaltig: Der deutsche Box-Profi Felix Sturm, 34, soll einen Auftragskiller angeheuert haben, um Boxpromoter Ahmet Öner, 43, umzubringen. Das berichten die "Bild"-Zeitung und der Kölner "Express".

Sturm: "Die Geschichte ist lächerlich"

Demnach sollen Sturm und sein Manager Roland Bebak, 47, einem Libanesen 20.000 Euro dafür geboten haben. Staatsanwalt Benedikt Kortz bestätigte dem stern: "Wir ermitteln gegen Herrn Sturm, seinen Manager und eine weitere männliche Person wegen des Verdachts der versuchten Anstiftung zu einem Tötungsdelikt. Herr Sturm und sein Manager sollen versucht haben, den weiteren Beschuldigten dazu zu bringen, Herrn Ahmet Öner umzubringen."

Über die Herkunft des Mannes und die Summe wollte sich die Staatsanwaltschaft nicht äußern. "Der Mann hatte sich Ende 2014 an die Staatsanwaltschaft gewandt und sich offenbart", so Kortz weiter. Seitdem laufen die Ermittlungen.

Vom "Express" darauf angesprochen erklärt Sturm: "Die Geschichte ist an den Haaren herbeigezogen, um mir zu schaden. Roland und ich sollten erpresst werden. Nichts anderes. Jeder kennt das Strafregister von Herrn Öner. Die Geschichte ist lächerlich!"

Manager: "Für mich ist Öner ein Betrüger"

Das Treffen mit dem Libanesen soll es laut seinem Manager tatsächlich gegeben haben. "Ich kannte diesen Menschen nicht", sagt Bebak dem "Express". "Er hat mich in ein Gespräch verwickelt und ich sollte mit zweideutigen Anspielungen auf negative Aussagen zu Öner hingelockt werden, mit denen er dann sicher zur Polizei gelaufen wäre." Allerdings hätte er sich darauf nicht eingelassen. "Das Ganze wäre auf eine Erpressung herausgelaufen. Für mich ist und bleibt Öner ein Betrüger."

Ahmet Öner war früher der Berater von Felix Sturm. Ein Streit beendete jedoch die Geschäftsbeziehung der beiden. Unter anderem ging es um nicht gezahlte Beraterhonorare. Öner ist zudem kein unbeschriebenes Blatt. Er ist bereits wegen 16 Straftaten zu 22 Monaten auf Bewährung verurteilt worden. Mit der Branche liegt er im Dauerstreit. In Hamburg wurde 2009 auf ihn geschossen. Wer hinter der Tat steckte, wurde nie aufgeklärt.

jek