Sie bestehen aus Glasfasern oder Kupferleitern, umhüllt von wasserfesten und gepanzerten Schutzschichten – und sind die unsichtbaren Lebensadern der Weltwirtschaft: Tiefseekabel. Mehr als 500 davon liegen mit einer Gesamtlänge von 1,2 Millionen Kilometern auf Meeresböden rund um den Globus verteilt.
"Eine globalisierte Welt ohne diese Kabel ist praktisch nicht vorstellbar", ordnet Jonas Franken von der TU Darmstadt die Relevanz der Leitungen für die Wirtschaft ein. 99 Prozent des interkontinentalen Datenverkehrs werden darüber abgewickelt, sagt Franken. Zwar gebe es auch noch Satelliten im All. Doch diese hätten geringere Bandbreiten und höhere Latenzen. Seekabel seien deshalb alternativlos: "Viele wirtschaftliche Prozesse, etwa der Hochfrequenzhandel oder Cloud-Dienste, wären ohne diese Infrastruktur nicht in der heutigen Form möglich."