Die Pfiffe im Heimspiel am vergangenen Samstag gegen Mainz 05 (0:0) musste Werder-Youngster Davie Selke aushalten. Der Wechsel des 20-Jährigen zum Zweitligisten RB Leipzig zur kommenden Saison überraschte die Liga - und verärgerte vor allem die Werder-Fans. Vom Traditionsverein zum unbeliebten Bullenclub - selbst Sturm-Kollege Franco Di Santo sieht die Entscheidung Selkes kritisch. "Es war eine Überraschung für jeden von uns. Ich würde nicht in die 2. Liga gehen", sagte der Argentinier.
Selke äußerte sich in der "Sport Bild" nun erstmals zu seinem Wechsel nach Leipzig. "Das Gesamtpaket stimmt einfach und ist total spannend. Leipzig hat große Ziele. RB will nicht nur in die Bundesliga aufsteigen, sondern sich in naher Zukunft auch in der oberen Tabellenhälfte etablieren", sagte Selke: "Ich will ein Teil des Projekts sein. Deshalb habe ich langfristig unterschrieben."
"Hätte woanders mehr verdient"
Der Stürmer, der Werder Bremen eine Ablösesumme von rund acht Millionen Euro beschert, betonte allerdings, dass er nicht des Geldes wegen wechselt. "Das Geld ist für mich nicht der Hauptgrund. Ansonsten hätte ich woanders hinwechseln können. Denn es gab internationale Clubs, bei denen ich deutlich mehr hätte verdienen können", sagte Selke der Sport Bild. In Leipzig soll das Talent rund 1,5 Millionen Euro im Jahr kassieren - doppelt so viel wie in Bremen.
Für Selke sei der Wechsel die schwierigste Entscheidung in seiner bisherigen Karriere gewesen. "Auch wenn es für alle Seiten eine Win-win-Situation ist und Werder auch viel Geld für mich bekommt. Grundsätzlich weiß ich, was ich Werder zu verdanken habe", sagte Selke. Dass er kommende Saison nicht mehr gegen den FC Bayern oder BVB spielt und stattdessen auf Mannschaften wie Sandhausen oder Heidenheim trifft, ist für den 20-Jährigen kein Problem. "Kurzfristig mache ich sicher einen Schritt zurück, um aber langfristig zwei Schritte nach vorne zu machen."