Vergebens sucht man bei Janne Solcher, 21, heute nach einem Zeichen für das, was hinter ihr liegt. Ihr Blick ist offen, die Gesichtsfarbe wirkt gesund, das Haar glänzt – äußerlich hat die Depression keine Spuren hinterlassen. Janne will von den inneren Spuren erzählen, will anderen mit ihrer Geschichte Mut machen. Ihr Vater, der Fotograf Bertram Solcher, brachte sie auf die Idee. Mit dem ersten Lockdown im März 2020 begann er ein Foto-Corona-Tagebuch vom Alltag der Familie. Weil seine Frau als Praxismanagerin als systemrelevant galt und arbeiten ging, machte er vor allem Bilder seiner Tochter Janne. Ohne es beabsichtigt zu haben, hielt er auf diese Weise fest, wie sein Kind in eine Depression rutschte – und sich wieder herauskämpfte.
Depression in der Coronapandemie Sie steht vor dem Abitur, doch im Lockdown stürzt Janne in einen seelischen Abgrund
Das Leben liegt vor ihr. Dann zwingt die Coronapandemie Janne Solcher zur Vollbremsung. Sie erkrankt an einer Depression. Heute will sie anderen Mut machen.

Im Mai 2020 kullern erstmals Tränen. Die damals 17-Jährige schwankt zwischen Zuversicht und Verzweiflung
© Bertram Solcher / Laif