Joop Swart Masterclass Interview mit Alfredo D`Amato

Alfredo D`Amato wurde 1977 in Porticello, Sizilien, geboren. Er arbeitet viel für humanitäre Organisationen und gewann 2004 unter anderem den 3. Preis des UNICEF-Awards.

Hallo Alfredo, können Sie uns sagen, wie Sie zur Fotografie kamen?
Schon als Kind konnte ich mich besser durch Zeichnen und Malen ausdrücken als durch Worte. Mit 14 Jahren hatten wir an unserer Schule einen Fotografie-Kurs, an dem ich auch teilnahm. Das war aber alles eher spielerisch, noch nicht ernsthaft. Ich arbeitete zuerst als Pizzabäcker und ich war wirklich gut darin. Irgenwann musste ich mich aber dann entscheiden. Nach meinem Schulabschluss in Italien ging nach Wales, um dort ein ein Aufbaukurs zu machen, der mir dann mein Fotografie-Studium ermöglichte.


Verfolgen Sie mir ihrer Fotografie ein übergeordnetes Ziel?
Das ist eine schwere Frage. Ich denke, um ein guter Fotograf zu sein, muss man ein guter Mensch sein. Man kann mit der Fotografie gute Sachen machen. Ich möchte zeigen, was auf der Welt passiert, wie und unter welchen Umständen andere Menschen leben. Ich arbeite sehr viel für humanitäre Organisationen und ich denke, Fotograf zu sein, hat etwas mit Verantwortung zu tun. Um dieser Verantwortung gerecht zu werden, muss man mit seiner Arbeit Gutes bewirken wollen.
Gibt es einen Moment oder eine Begegnung in Ihrer fotografischen Arbeit, der sie besonders berührt hat?
Ich war nicht wirklich oft in Kriegssituationen, also ich kann nicht über diese Art von schrecklichen Zuständen berichten. Aber was mich berührte war, als ich Fotos über heimatlose Familien in Rumänien gemacht habe. Ich war zu Besuch in einem Haus und die Familie hatte nichts zu essen. Die hygienischen Zustände waren schrecklich. Auf einmal reichte man mir ein Stück Brot, das sie unter sich aufgeteilt hatten und ich fühlte mich schlecht dabei. Ich wollte es nicht essen, sie hatten nichts aber trotzdem waren sie so gastfreundlich, mir etwas abzugeben. Das war ein sehr eindrucksvoller Moment für mich.
Könnten Sie sich vorstellen, beruflich etwas anderes zu machen?
Ich könnte mir schon vorstellen, etwas anderes zu machen. Aber es müsste mit Menschen zu tun haben und ich müsste irgendwie unterwegs sein. Ich kann nicht den ganzen Tag im Büro sitzen, ich muss mich bewegen, körperlich betätigen.
Vielen Dank für das Gespräch

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