2017 flog der in Großbritannien lebende Fotograf Barry Falk nach Krakau, um zunächst seiner eigenen Familiengeschichte nachzuspüren. Die Reise nach Polen wurde zum Beginn eines fünf Jahre dauernden Fotoprojekts.
Falk wollte nicht Ahnenforschung betreiben, sondern ein besseres Verständnis für die jüdische Geschichte in Osteuropa entwickeln. Im Fokus seiner Aufnahmen steht die Frage, wie jüdische Erinnerungen an jenen Orten bewahrt werden, an denen während des Holocaust schreckliche Gräueltaten verübt wurden.
Sein Fotoband "In Search of Amnesia" beschreibt eine tiefe Zerrissenheit: zwischen dem Verlangen, schmerzhafte Erinnerungen an die traumatischen Ereignisse des industriell organisierten Völkermordes zu verdrängen – und dem Wunsch, genau jene Erinnerungen wachzuhalten und zu bewahren. Behutsam, aber zugleich wissbegierig spürt Barry Falk Orte auf, an denen jüdische Menschen ermordet wurden, dokumentiert Gegenstände, die in Museen aufbewahrt werden, und spricht mit Historikern, forensischen Archäologen und Künstlern.
Der Bildband "Barry Falk: In Search of Amnesia – Jewish Narrative in Poland and Ukraine" enthält auf 216 Seiten 134 Farbfotos. Er ist im Kehrer Verlag erschienen und kostet 48 Euro