Nicht wenige Ryan-Adams-Fans halten sein vor fünf Jahren erschienenes Debüt "Heartbreaker" für sein bestes Album. Mit "Cold Roses" könnte er diese Klientel davon überzeugen, dass er sich noch steigern kann. Denn das Doppelalbum hat eine Reife, die Ryan zuvor nicht erreicht hat. Von der bittersüßen Ballade "Sweet Illusion", in der Adams singt "Let me go, I'm only letting you down", bis zum fröhlichen "When Will You Come Back Home" und dem träumerischen Country-Twang von "Easy Plateau" gelingt jede Stimmung, gleitet nichts in Kitsch ab.
Zudem hat der selbsternannte Deadhead mit den Cardinals eine Band - die erste seit "Heartbreaker" - gefunden, die den Vergleich mit Grateful Dead aushält. Mag sein, dass viele Adams' Produktivität - das Album enthält 18 Songs und zwei weitere sollen noch in diesem Jahr folgen - überfordert. Andererseits kann es aber gar nicht ein Überangebot guter Musik geben.
Carrie Tolles/AP