Sänger, Dirigent, Maler Dietrich Fischer-Dieskau ist tot

Er war einer der bedeutendsten klassischen Sänger des 20. Jahrhunderts: Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau. Kurz vor seinem 86. Geburtstag ist der geborene Berliner jetzt in Bayern gestorben.

Der Bariton Dietrich Fischer-Dieskau ist tot. Er starb am Freitag kurz vor seinem 87. Geburtstag, wie seine Ehefrau, die Sängerin Julia Varady, mitteilte. Der "Jahrhundertsänger" Fischer-Dieskau galt als der wahrscheinlich bedeutendste Vertreter des romantischen Liedgesangs. Er machte aber auch als Opernsänger, Musikpädagoge und Schriftsteller Karriere. Untrennbar verbunden mit seinem Namen bleiben vor allem seine Interpretationen von Franz Schuberts "Winterreise".

Der 1925 geborene Fischer-Dieskau hatte 1992 seine Gesangskarriere beendet. Zu den Höhepunkten seiner Laufbahn gehörten die Teilnahme an der Uraufführung von Benjamin Brittens "War Requiem" bei der Einweihung der neuen Kathedrale im britischen Coventry im Jahr 1962. Neben dem Liedgesang pflegte Fischer-Dieskau das Opernfach.

Hohe Auflagen von Fischer-Dieskau-Platten

1948 spielte er erstmals die "Winterreise" ein, von der später weitere acht Aufnahmen erschienen. Liedklassiker wie "Die schöne Müllerin" oder Mahlers "Kindertotenlieder" erreichen als Platten hohe Auflagen.

Der Dirigent, Maler, Musikwissenschaftler und Rezitator publizierte über den Goethe-Freund Carl Friedrich Zelter und das Berliner Musikleben. Bis zuletzt hatte er Meisterklassen gegeben. Zu seinen Schülern gehörten Thomas Quasthoff und Christian Gerhaher.

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