20. Jahrestag Die Simpsons feiern Geburtstag

Vor 20 Jahren wurde die Zeichentrickserie Simpsons das erste Mal in den USA ausgestrahlt. Inzwischen sind die Simpsons die am längsten laufende Cartoon-Serie in den USA überhaupt.

Ihre Gesichtsfarbe hat einen ungesunden Stich ins Gelbe. Ihr Familienleben ist alles andere als intakt. Ihr Blick auf die Welt ist schräg. Und doch haben es die Simpsons geschafft, weltweit Millionen von Menschen zu begeistern. Am Donnerstag vor 20 Jahren wurde die Zeichentrickserie über die skurrile Familie erstmals in den USA ausgestrahlt. Inzwischen sind die Simpsons die am längsten laufende Cartoon-Serie in den USA überhaupt, längst sind sie zu Ikonen der Pop-Kultur aufgestiegen.

Als die Simpsons am 17. Dezember 1989 erstmals über die Bildschirme flimmerten, hatte ihr Schöpfer Matt Groening einen derartigen Erfolg nicht für möglich gehalten. "Ich habe nicht gewusst, dass das so groß werden würde, so lange dauern würde und zum weltweiten Phänomen werden würde", sagt Groening. Mehr als 400 Folgen gibt es inzwischen. Sprüche der Simpsons sind in die Alltagssprache eingeflossen. Ihre gelben Konterfeis zieren T-Shirts, Tassen und seit einigen Monaten auch ganz offiziell Briefmarken der US-Post.

Nichts ist vor dem subversiven Humor der Simpsons sicher, am wenigsten sie selbst. Ständig schwanken sie zwischen Lächerlichkeit und philosophisch tiefer Welterkenntnis. Familienvater Homer Simpson ist der ruppig-herzliche Sicherheitsinspektor eines Atomkraftwerks. Seine Frau Marge trägt einen blauen Haarturm, der allen Gesetzen der Schwerkraft trotzt. Ihr Sohn Bart Simpson weist klare Anzeichen von Verhaltensstörungen auf, die Tochter Lisa besticht durch Scharfsinn, die kleine Schwester Maggie nuckelt dauernd am Schnuller.

Subversiver Humor und spöttischer Witz

Eingebettet ist die Irrsinnsfamilie in die idyllische Vorstadtkulisse der amerikanischen Mittelschicht, deren Leben in der Serie mit scharfem Spott auf die Schippe genommen wird. "Die Simpsons sind sofort beim Zuschauer angekommen, weil sie sich selbst und alles andere verhöhnen", erklärt ein Sprecher des ausstrahlenden Senders Fox den Erfolg der Serie. "Mit ihrem subversiven Humor und ihrem spöttischen Witz hat die Serie ihre unauslöschlichen Spuren in der amerikanischen Popkultur hinterlassen."

Die enge Nische der Zeichentrickserie haben sie Simpsons längst verlassen. Die Simpsons sind Kult. Längst haben sie die Sphären der Hochkultur erreicht, weil sie nicht nur nach Herzenslust fluchen, rülpsen und pupsen, sondern eben auch die Welt mit philosophischen Tiefsinn beobachten und kommentieren. Das Magazin "Time" kürte sie zur besten Serie des 20. Jahrhunderts. Und das Magazin "Playboy" erwies Marge Simpson im November die Ehre einer Abbildung auf der Titelseite.

Selbst Politiker und Wirtschaftskapitäne wagen inzwischen den Besuch in Springfield, der fiktionalen Heimatstadt der Simpsons. Der britische Premierminister Tony Blair und der Medienzar Rupert Murdoch zählen zu jenen, die ihre Original-Stimmen für Zeichentrick-Auftritte in der Serie bereitstellten. Definitiv nicht zu dieser Gruppe zählen Frankreichs Präsident Nicolas Sarkozy und seine Frau Carla Bruni, die kürzlich in einer Folge bösen Spott über sich ergehen lassen mussten. Bruni, das einstige Top-Model mit bewegter Beziehungsvergangenheit, wurde als verruchte Femme fatale gezeigt.

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Paula Bustamente/AFP

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