Es ist eine der schwersten Anschuldigungen, die man machen kann: Jemanden der Vergewaltigung bezichtigen. Für viele Opfer ist dieser Schritt unheimlich schwer und sie verdienen, dass man ihnen Glauben schenkt. Was absolut niemandem hilft: Mädchen und Frauen, die sich solche Taten ausdenken und damit alle wirklich Geschädigten in Misskredit bringen. Auch eine 18-jährige Engländerin aus Wiltshire musste sich jetzt vor Gericht für eine solche Lüge verantworten, wie der "Telegraph" berichtet.
Die 18-Jährige steht vor Gericht
Hannah S., ein hübscher Teenager, war ein Jahr lang mit ihrem Freund zusammen. Sie hatte ein schwieriges Verhältnis zu ihrer Familie, ihr Freund war der einzige Halt, den die 18-Jährige hatte. Als er die Beziehung beendete, brach für Hannah eine Welt zusammen. In dieser Situation entstand ihre bizarre Lügengeschichte. Sie wollte sich dafür rächen, dass er sie allein ließ.
Sie sei mit ihrem Freund und einer weiteren Freundin im Auto unterwegs gewesen. Die Clique hätte sich das "Westbury White Horse", eine Attraktion in den Hügeln von Wiltshire, anschauen wollen. Weil sie Bauchkrämpfe gehabt hätte, habe Hannah sich im Auto auf der Rückbank ausgestreckt. Dort habe ihr damaliger Freund sich dann auf sie gelegt und sie mit Gewalt zum Sex gezwungen. Die Freundin, die vorne im Auto saß, habe mit Kopfhörern Musik gehört und deshalb nichts mitbekommen. Hannah äußerte zudem die Vermutung, der 18-Jährige habe zuvor unbemerkt K.o.-Tropfen in ihre Wasserflasche gegeben.
Sie begann, die Geschichte zu verändern
Diese Geschichte erzählte Hannah kurz nach der Trennung einer guten Freundin. Die glaubte ihr und wollte den Vorfall nicht einfach hinnehmen. Sie rief die Polizei an. Als die Beamten sie befragten, blieb Hannah bei ihrer Story. "Er wurde gewalttätig und drückte mich runter, ich sagte ihm immer wieder, er soll aufhören", gab sie zu Protokoll. "Ich glaube, er hat das Wasser, das ich getrunken hatte, mit Drogen versetzt."
Als die Polizei sie zur Untersuchung in eine Klinik brachte und ein Bluttest vollzogen werden sollte, begann Hannah jedoch plötzlich, ihre Erzählung zu verändern. Plötzlich war keine Rede mehr davon, dass sie K.o.-Tropfen bekommen habe. Und nach Gesprächen mit ihrer Familie bröckelte dann auch der Rest der Anschuldigungen. Hannah gestand, dass sie und ihr Freund ausschließlich einvernehmlichen Sex gehabt hätten.
Ihrer Familie gestand sie schließlich alles
Der beschuldigte 18-Jährige hatte fast sechs Stunden in Polizeigewahrsam verbracht und sich unangenehmen Untersuchungen unterziehen müssen. Er gab an, dass er völlig verunsichert sei und inzwischen Angst habe, sich auf eine neue Beziehung einzulassen, berichtet "The Sun".
Hannah ist derzeit auf Kaution frei und muss sich am 8. Juni wegen falscher Verdächtigung vor Gericht verantworten. Sie hat sich bereits schuldig bekannt. "Die einzige Person, der sie die Geschichte erzählt hat, war eine Freundin. Sie wollte nie, dass die Polizei involviert wird", nimmt ihr Verteidiger sie in Schutz. "Sie geriet in Panik und bereut es jetzt sehr."
