Das Schicksal meint es nicht gut mit Hella Janson (77). Nachdem ihr kaum zehn Monate nach dem Tod ihres Ehemannes Horst Janson (1935-2025) wegen Eigenbedarf ihr aktuelles Miethaus gekündigt worden ist, gestaltet sich die Wohnungssuche schwierig.
Das Reihenhaus in Grünwald, südlich von München gelegen, war mehr als vier Jahrzehnte ihr Zuhause. Hier lebte das Paar seit seiner Hochzeit, hier zogen sie ihre beiden Töchter groß, hier verstarb der Schauspieler schließlich im Januar dieses Jahres mit 89 Jahren. "Ja, jetzt muss ich hier raus aus dem Haus, in dem jeder Stein an meinen Horst erinnert", sagt Hella Janson über ihre prekäre Situation.
Viele falsche Entscheidungen
Bereits im Herbst 2024 hatte Hella Janson öffentlich über ihre finanzielle Notlage gesprochen. Die Pflege ihres kranken Mannes hatte das Ersparte aufgezehrt. Für Geld hatte das Paar nie ein glückliches Händchen: "Wir haben so unglaublich viele Fehler gemacht was das Geld betrifft", gibt Janson zu. "Ich bin leider der traurige Fall einer Frau, die in Altersarmut lebt. Ich bin heute Sozialhilfeempfängerin."
Die Trauer über ihren Verlust scheint die Witwe noch immer zu überwältigen: "Alles hier ist ohne ihn noch schlimmer. Hätte ich meine beiden Töchter und die Enkelkinder nicht, würde ich keinen Sinn mehr sehen weiterzuleben", gibt Janson in dem Interview unumwunden zu. "Mit Horst verschwanden das Lachen und die Leichtigkeit aus meinem Leben."
Hausflohmarkt im November
Tochter Laura Janson unterstützt die Mutter bereits wo es geht: "Ich arbeite in der Gastronomie - seit zwei Jahren mache ich keinen Urlaub", gibt sie zu Protokoll. Ein Hausflohmarkt am letzten Novemberwochenende, bei dem Erinnerungsstücke von Janson verkauft werden, soll etwas finanzielle Entspannung bringen. Er findet am Samstag und Sonntag von 11 bis 18 Uhr in der Schlehdornstraße 8 statt. "Ich hoffe, dass vor allem Horsts Sachen so jemandem noch eine Freude schenken können und ich dadurch ein bisschen Geld zusammenbekomme", so Hella Janson.
Die letzten Jahre mit Horst waren von Krankheit überschattet. Der einst vitale Schauspieler baute körperlich ab, wurde pflegebedürftig. Als er starb, waren seine Frau und die beiden Töchter bei ihm. "Er hat auf uns nicht mehr reagiert, es war ein Albtraum, ihn da liegen zu sehen, mit dieser tiefen Traurigkeit, die ihn umgab", erinnerte sich Tochter Laura im "Bunte"-Interview. "Wir haben dann das Fenster aufgemacht, seine schönen Hände gefaltet und ihn zum Abschied noch einmal auf die Stirn geküsst."