Neue Serie Ever fucked the company? Über die Tücken der Liebe am Arbeitsplatz

Von Charlott Friedrich
Sex außerhalb der festen Partnerschaft: Wie häufig kommt das vor?
Sex außerhalb der festen Partnerschaft: Wie häufig kommt das vor?
© GettyImages
Wissenschaftler der TU Braunschweig forschten zum Sexverhalten der Deutschen. Rund 2500 Menschen im Alter zwischen 14 und 100 Jahren beantworteten Fragen zu ihrem Sexualverhalten. Die Ergebnisse der repräsentativen Umfrage erschienen im Deutschen Ärzteblatt. Ziel der Umfrage war es herauszufinden, wie risikofreudig das Liebesleben der Deutschen ist. Die wichtigsten Erkenntnisse zusammengefasst:
 
Partnerschaft
 
82 Prozent der Frauen und 86 Prozent der Männer beschreiben sich als heterosexuell. Von den vergebenen Befragten leben 40 Prozent in einer monogamen Beziehung. Zwei Prozent führen eine offene Beziehung und ein Prozent eine Dreiecksbeziehung.


Verhütung
 
76 Prozent der Befragten geben an, mit ihrem Partner nie ein Kondom zu verwenden. Zwölf Prozent benutzen manchmal ein Kondom, drei Prozent häufig und sechs Prozent greifen beim Sex immer zu einem Kondom. Ein überraschender Wert: Ganze 27 Prozent der Befragten geben an, sich über Verhütung keine Gedanken zu machen. 
 
Beliebte Sexualpraktiken
 
Am häufigsten haben die Befragten Vaginalverkehr – nämlich 88 Prozent der Männer und 89 Prozent der Frauen. Auf Platz zwei folgt Oralverkehr mit 56 Prozent der Männer und 48 Prozent der Frauen. Analverkehr rangiert auf dem dritten Platz.
 
Häufigkeit
 
Am häufigsten haben junge Menschen im Alter von 25 bis 29 Jahren Sex. Die absoluten Zahlen fallen jedoch überraschend gering aus: Im Schnitt haben Männer in dieser Altersgruppe im Jahr etwa 60 Mal Vaginalsex, Frauen etwa 47 Mal. Mit zunehmendem Alter sinkt die Anzahl der Sexualkontakte.
Jeder Dritte war schon mal in einen Kollegen verknallt. Problematisch? Ja klar. Aber ändert ja nichts. Wie also kann die Liebe im Büro funktionieren? Und was macht man mit penetranten Verehrern? Teil 1 der neuen NEON-Reihe.

Montagskonferenz. Die Sonntagslaune haben die meisten Kollegen zusammen mit dem "Tatort" ausgeschaltet, müde Gesichter, leicht genervte "Alles auf Los"-Stimmung. Und dann geht die Tür auf. Er kommt rein. Schaut irre gut aus. Schaut, das gibt’s doch gar nicht, noch besser aus als am Freitag. Nicken, lächeln. Der Chef beginnt mit der Aufgabenverteilung für den Tag, einzelne Kollegen schließen die Augen, atmen schwer. Man selbst auch, allerdings aus ein bisschen anderen Gründen. Hat es je einen besseren Tag gegeben als den Montag, diesen Startschuss zu fünf Tagen flauem Magen und Hitzewallungen? Wahrscheinlich nicht.

Klingt irgendwie vertraut? Statistisch gesehen gibt es jedenfalls bloß zwei Gelegenheiten, bei denen wir uns öfter verlieben: Nicht etwa beim Onlinedaten, sondern einzig im Freundeskreis und beim Ausgehen funkt es häufiger als im Büro. Ist ja auch kein Wunder. Mit niemandem verbringen wir so viel Zeit wie mit unseren Kollegen, mindestens 40 Stunden. Dazu der ganze Stress und die geteilten Höhen und Tiefen des Büroalltags. Wissenschaftler sagen: Je größer die Identifikation mit dem Job, desto emotionaler geht es auch unter den Kollegen zu. Und Emotionen, das weiß man ja, lassen sich nur bis zu einem bestimmten Grad bewusst kanalisieren.

Büroflirts sind nicht überall gerne gesehen

Trotzdem sind Büroflirts bis heute nicht überall gerne gesehen. In den USA können Beziehungen unter Mitarbeitern sogar vertraglich verboten werden. Klingt hart, hat aber gute Gründe. Interpretiert ein Kollege beispielsweise mehr in das kollegiale Miteinander hinein als der andere, kann es schnell unangenehm werden für einen selbst und das Team.

So wie bei Lisa (Name geändert - Anm. d. Red.), 32, aus Hamburg:

FALL 1: EINER WILL, DER ANDERE NICHT

Es begann mit Mails über den Arbeitsserver, Verabredungen zum Mittagessen, ganz normal. Nachdem die Sekretärin eine Telefonliste rumgeschickt hatte, eröffnete er einen Whatsapp-Chat. Die Themen waren unverfänglich, aber er schrieb regelmäßig, irgendwann auch die Wochenenden durch. Ich mochte ihn war aber überhaupt nicht interessiert. Trotzdem versuchte ich, irgendwie den Spagat zwischen höflich und oberflächlich zu schaffen. Als ich an einem Montagabend zum Parkplatz kam, klemmte eine Rose an meinem Scheibenwischer. Ich schickte ihm ein Bild und ein Fragezeichen, er mir ein errötetes Smiley zurück. Für den Rest des Abends stellte ich mein Handy in den Flugmodus. Ich dachte, das sei eine klare Botschaft. Wohl nicht. Drei Tage später lagen zwei Konzertkarten auf meiner Tastatur. Da wusste ich, dass ich mit ihm reden muss. Mein erster Impuls war zu sagen, ich sei in jemand anderen verliebt. Aber irgendwie hätte das ein Türchen offengehalten. Also schrieb ich ihm, dass ich ihn möge, mir mehr aber nicht vorstellen könne. Er grüßt mich seither nicht mehr, bei Konferenzen spricht er nur mit meinen Kollegen. Die merken natürlich, dass etwas nicht stimmt. Mir ist das alles unangenehm.

Warum Lisa trotzdem viel richtig gemacht hat

Fragt man Meike Müller, hat Lisa trotzdem viel richtig gemacht. Müller ist Führungskräfte-Coach in Berlin und Autorin des BestsellerRatgebers "Rendezvous am Arbeitsplatz". Sie sagt: "Macht mir ein Kollege den Hof, und ich bin nicht interessiert, komme ich um ein ehrliches Gespräch nicht herum." Besonders Frauen würden dazu tendieren, zu lange nur mit nonverbalen Gesten wie Augenrollen oder demonstrativem Abstandhalten ihr Desinteresse auszudrücken. "Besser ist es, unter vier Augen klipp und klar anzusprechen, dass man nicht interessiert ist, ihn oder sie als Kollegen aber sehr zu schätzen weiß", sagt Müller.

Wobei es dabei eine entscheidende Ausnahme gebe: Handelt es sich bei dem Verehrer um den Vorgesetzten, wird es noch mal komplizierter. Wer gezwungen ist, den Chef zu korben, macht sich, vollkommen zu Recht, Sorgen um seinen Job. So wie Sachbearbeiterin Verena*, 24, aus Neustadt an der Aisch - ihren Fall lest Ihr demnächst bei uns.

Sex außerhalb der festen Partnerschaft: Wie häufig kommt das vor?
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Große Sex-Umfrage: So lieben die Deutschen