Angststörungen erschweren den Alltag von Betroffenen. Auch für deren Partner ist es oft nicht leicht, sie in der Situation zu unterstützen. Eine US-Amerikanerin teilt auf Twitter Tipps für ihren Freund – und hilft damit auch vielen anderen.
"Ich fühle mich nicht wie ich selbst, ich bin beschämt und fühle mich währenddessen schon schuldig, dir das zuzumuten." Die US-amerikanische Journalistin Kelsey Darragh leidet unter Angststörungen. Die diffuse Angst, die sie plötzlich überfällt, ist für sie schwer zu ertragen. Und sie weiß, dass auch ihr Umfeld und besonders ihr Freund oft Schwierigkeiten haben, damit umzugehen.
Deshalb hat sie für ihn eine Liste mit Tipps zusammengestellt, die ihm dabei helfen sollen, sie im Notfall sinnvoll unterstützen zu können. Die Liste teilte sie auf Twitter, wo sie viel Zuspruch und Dankbarkeit von anderen Betroffenen erhält.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">I have panic & anxiety disorder. My boyfriend does not... but wants to understand it so he can help me. SO I made him this list! Feel free to share w ur loved ones that need guidance! <a href="https://t.co/k8pcCfzMcj">pic.twitter.com/k8pcCfzMcj</a></p>— kelsey darragh (@kelseydarragh) <a href="https://twitter.com/kelseydarragh/status/995045375420567552?ref_src=twsrc%5Etfw">May 11, 2018</a></blockquote>
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In der Liste gibt Darragh konkrete Anweisungen
"15 realistische Dinge, die du tun kannst, um mir durch eine Panikattacke zu helfen", heißt Darraghs Liste. Darin legt sie ihrem Freund zunächst nahe, zu verstehen, dass sie Angst habe aber nicht erklären könne, warum. "Bitte flipp' nicht aus oder sei genervt von mir", schreibt sie.
Doch ihr zu sagen, was sie zu tun habe, würde in dem Fall gar nichts bringen. Vielmehr sollte ihr Freund ihr unterschwellig dabei helfen, die Attacke auszuhalten. Und das gelinge vor allem dadurch, bei ihr zu sein. Konkret gibt Darragh den Tipp: "Finde meine Medizin, wenn sie in der Nähe ist und stelle sicher, dass ich sie nehme." Manchmal könne auch eine lange Umarmung, kleine Schlücke Wasser oder gemeinsam zu atmen, helfen. Auch wenn er sie ablenkt oder durch Fun Facts aufmuntert, täte ihr das gut.
Sie bittet vor allem um Verständnis
Neben den konkreten Hilfsmaßnahmen, wird vor allem eins in der Liste deutlich: Das Wichtigste ist, Verständnis für die Person und die Situation aufzubringen. "Sag mir nicht, dass ich dagegen ankämpfen soll – lass es vielmehr vorbeigehen. Je mehr ich versuche, es zu kontrollieren, desto schlimmer wird es werden", steht darin. Der Partner sollte ruhig und freundlich bleiben: "Fühl dich in mich hinein! Du magst die Krankheit nicht kennen, aber mich kennst du."
Mit ihrem Posting macht Darragh nicht nur auf Angststörungen aufmerksam, ihre Tipps können auch vielen anderen Betroffenen und ihren Angehörigen helfen. Viele Twitter-Nutzer bedanken sich bei ihr dafür und teilen weitere Methoden, die sie bei einer Panikattacke nutzen. Eine Psychotherapeutin wolle die Tipps sogar ihren Patienten nahelegen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Thank you so much. I get anxiety attacks and it is paralyzing at times. This gave me some comfort and practical suggestions for my guy to use</p>— jesskeeptrying (@jessicabeloved1) <a href="https://twitter.com/jessicabeloved1/status/996762301117022208?ref_src=twsrc%5Etfw">May 16, 2018</a></blockquote>
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"Wenn du irgendwo drinnen bist, geh hinaus und versuche deinen Atem zu stabilisieren", schreibt eine Nutzerin. Es würde auch helfen, die Umgebung während einer Attacke, die sich oft wie ein Kontrollverlust anfühle, genau zu beobachten, um seine Sinne wieder besser wahrzunehmen. Ein anderer gibt den Tipp, eine Liste von Menschen zu machen, die einen mögen.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">If you’re somewhere inside then go outside and try stabilizing your breathing. Fresh air will always help. <br><br>Focus on something, preferably a bright color and continue to focus your breathing. <br><br>I found this picture a while back and I practice it every time. <a href="https://t.co/9756KSpEDQ">pic.twitter.com/9756KSpEDQ</a></p>— shelbs. (@shelbychelvy) <a href="https://twitter.com/shelbychelvy/status/995291459548008448?ref_src=twsrc%5Etfw">May 12, 2018</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="en" dir="ltr">Hey <a href="https://twitter.com/kelseydarragh?ref_src=twsrc%5Etfw">@kelseydarragh</a> I’m a psychotherapist and I saved this list to show some of my clients and ask them to explore making their own. Thanks for sharing 💙💙</p>— BCH (@brittchiggins) <a href="https://twitter.com/brittchiggins/status/995092462141132800?ref_src=twsrc%5Etfw">May 12, 2018</a></blockquote>
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Mit ihrem Posting gibt Darragh nicht nur vielen anderen Betroffenen und deren Partnern hilfreiche Tipps, sie baut auch Vorurteile und Hemmungen gegenüber Menschen mit Angststörungen ab. Indem sie eine größere Masse damit vertraut macht, trägt sie zu einem selbstverständlicheren Umgang mit Panikattacken bei. Sie zeigt, dass die Erkrankung kein randständiges Phänomen, sondern eine Teil der Gesellschaft ist.
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