"Schämen Sie sich" Mutter steht legal auf Behindertenparkplatz – trotzdem wird sie angefeindet

Ein Foto einer Notiz aus Australien
Diese Nachricht fand eine Mutter aus Australien nach dem Einkaufen mit ihrer Tochter an ihrem Auto
© Shanell Beriman‎/Sunny Coast Community Board/Facebook
Eine Mutter aus Australien findet eine beleidigende Notiz an ihrem Auto. Der Vorwurf: Sie habe zu Unrecht auf einen Behindertenparkplatz gestanden. Auf Facebook wehrt sie sich.

Von dem Leben eines normalen Teenagers ist Hailee Beriman weit entfernt. Ihr Alltag ist geprägt durch Krankenhausaufenthalte. Teilweise kann die 13-jährige Australierin tagelang ihr Bett nicht verlassen. Zudem ist sie fast dauerhaft auf ihren Rollstuhl angewiesen. Aber es gibt laut ihrer Mutter Shanell auch Tage, an denen es ihr besser geht – so wie am vergangenen Freitag.

Hailee fühlt sich gut genug, um mit ihrer Mama vom geparkten Auto zum örtlichen Shopping-Center im australischen Sunshine Coast zu laufen. "Sie liebt es, zu laufen", sagt Shanell Berima. "Dadurch fühlt sie sich wie jede andere Person." Doch als die beiden aus dem Einkaufszentrum wiederkommen, finden sie eine Notiz am Wagen. "Warum parken sie auf einem Behindertenparkplatz, wenn sowohl sie als auch Ihre Tochter perfekt laufen können? Das ist falsch – schämen sie sich", heißt es auf dem handschriftlichen Zettel.

"Manche Leute urteilen zu schnell"

Eine Nachricht, über die sich Hailees Mutter ärgert. Die Australierin ist richtig sauer. Sie postet ein Foto der Notiz in der Facebook-Gruppe "Sunny Coast Community Board". "Ich habe dieses Bild veröffentlicht, um das Bewusstsein von einigen zu erhöhen", schreibt die Mutter. "Ich mache das auch in der Hoffnung, dass die Person, die heute diese Nachricht an meinem Auto hinterlassen hat, eine Antwort auf ihren Wisch bekommt."

Shanell Berima berichtet ausführlich von dem Alltag der Familie. Dieser sei durch Hailees Krankheit nicht einfach. Zudem habe der Teenager großes Glück überhaupt noch am Leben zu leben. Hailee leide an einem Hypermobilitäts-Syndrom – eine Überbeweglichkeit der Gelenke – und an einer sehr seltenen genetischen Glykogenspeicherkrankheit, die die Leber, das Herz und die Muskeln des Mädchens schwächen. Dementsprechend sei diese Nachricht eine Farce und respektlos. "Wieso ist der Verfasser nicht einfach zu uns gekommen – und hat nachgefragt? Ich hätte es dem- oder derjenigen gerne erklärt", sagte Shanell Berima. "Ich hoffe einfach, dass die Leute in Zukunft nicht mehr so schnell urteilen."

In den Kommentaren findet die Mutter viel Zuspruch. "Manche Leute haben einfach nichts besseres zu tun", schreibt eine Userin. Eine andere sagt, dass manchmal an den Leuten selbst liege. Sie würden von sich auf andere Menschen schließen. Einen Strafzettel muss die tapfere Mutter nicht befürchten. Sie hat eine offizielle Parkerleichterung für Schwerbehdindertenparkplätze. 

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