Die Klägerinnen sind seine ehemalige Produktionsassistentin Miriam "Mimi" Haley, die frühere Schauspielerin Jessica Mann sowie das ehemalige Model Kaja Sokola. Sie hatten der Jury in den vergangenen Wochen berichtet, wie Weinstein sie zum Sex gezwungen habe. Sokola war nach eigenen Angaben bei der ersten Vergewaltigung durch Weinstein erst 16, also minderjährig. Der frühere Hollywood-Mogul versichert hingegen, dass all seine sexuellen Kontakte einvernehmlich waren.
In einem ersten Verfahren mit Haley und Mann war Weinstein wegen sexueller Übergriffe und Vergewaltigung bereits 2020 zu 23 Jahren Haft verurteilt worden. Das oberste New Yorker Gericht hob das Urteil jedoch wegen Verfahrensfehlern auf und ordnete die Neuverhandlung an, die im April begann. Haley und Mann mussten deshalb erneut vor Gericht aussagen.
Weinstein verbüßt derzeit bereits eine 16-jährige Gefängnisstrafe in Kalifornien, die wegen der Vergewaltigung und des Angriffs auf eine Schauspielerin gegen ihn verhängt worden war. Der einst mächtige Produzent von Hollywood-Kassenschlagern wie "Pulp Fiction" und "Shakespeare in Love" gilt vielen Schauspielerinnen als "Monster", seit die Zeitung "New York Times" und das Magazin "New Yorker" vor mehr als sieben Jahren mit ihren Enthüllungen ein Erdbeben in der Filmbranche ausgelöst hatten.
Die Artikel führten zur Gründung der MeToo-Bewegung. Der Name Weinstein wurde weltweit zum Synonym für Männer, die ihre Machtstellung gegenüber Frauen ausnutzen. Der frühere Filmproduzent bestreitet allerdings bis heute jegliches Fehlverhalten. Er ist mittlerweile körperlich gebrechlich und sitzt im Rollstuhl. In dem New Yorker Prozess schwieg er durchgängig, scherzte und lachte aber wiederholt mit seinem Anwaltsteam.