Die Taten beging der Mann dem Urteil zufolge zwischen 2018 und 2024 in der gemeinsamen Wohnung. Der 61 Jahre alte Angeklagte wurde unter anderem der schweren Vergewaltigung, der gefährlichen Körperverletzung und der Verletzung des höchstpersönlichen Lebensbereichs und von Persönlichkeitsrechten durch Bildaufnahmen verurteilt. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig, dagegen kann noch mit einer Revision vorgegangen werden.
Der Fall weist Parallelen zum Fall Pelicot in Frankreich auf. Vor einem Jahr war Dominique Pelicot zu 20 Jahren Haft verurteilt worden, weil er seine damalige Frau Gisèle über Jahre hinweg immer wieder mit Medikamenten betäubt und gemeinsam mit anderen Männern vergewaltigt hatte, die er in einschlägigen Internetforen dazu einlud.
Gisèle Pelicot hatte auf einem öffentlichen Prozess bestanden, "damit die Scham die Seite wechselt", und war im Lauf des Verfahrens zu einer Symbolfigur für den Kampf gegen sexualisierte Gewalt geworden. Neben Dominique Pelicot wurden 50 weitere Männer zu Haftstrafen verurteilt.