Der finnische Nokia-Konzern will seinen US-französischen Konkurrenten Alcatel-Lucent übernehmen. Das neue Unternehmen werde Nokia heißen, Konzernsitz werde Finnland sein, teilten die beiden Telekommunikationskonzerne am Mittwoch in Paris mit. Alcatel-Lucent werde mit 15,6 Milliarden Euro bewertet, bis zum Jahr 2019 sollten durch die Übernahme 900 Millionen Euro eingespart werden.
Die neue Unternehmensgruppe soll demnach zu zwei Dritteln von den derzeitigen Nokia-Aktionären gehalten werden und zu einem Drittel von den Alcatel-Lucent-Eigentümern.
Eine Übernahme von Alcatel-Lucent hilft Nokia vor allem im Konkurrenzkampf mit dem ewigen Rivalen Ericsson aus Schweden. Nokia entwickelt unter anderem Netzwerk-Infrastrukturen für Internet- und Mobilfunkanbieter. Alcatel-Lucent ist einer der führenden Anbieter hochmoderner Übertragungstechnologien.
Nokia will wieder Nummer 1 sein
Die Transaktion solle in der ersten Jahreshälfte 2016 abgeschlossen werden und bis 2019 rund 900 Millionen Euro an Betriebskosten sparen. Es sei das richtige zur richtigen Zeit, sagte Nokia-Chef Rajeev Suri, der auch dem neuen Konzern vorstehen soll. Der einstige Handy-Weltmarktführer hatte am Vortag angekündigt, sich neu erfinden und nun in der hart umkämpften Netzwerk-Branche zur Nummer eins aufsteigen zu wollen.
Zudem kündigte Nokia an, strategische Optionen für sein Kartengeschäft Here zu prüfen. Es stehe noch nicht fest, ob dies in einer Transaktion münden werden.