Eigentlich könnten Bahnreisen durch Europa so einfach sein. Fast an jeder Milchkanne steht ein Bahnhof, mehr als 200.000 Kilometer Schienen ziehen sich über den Kontinent, und sehr viele Verbindungen liegen in einer angenehmen Zugfahrdistanz von wenigen Stunden.
Und doch nutzt nur ein Bruchteil der Europäer den Schienenverkehr, um in den Urlaub zu fahren oder Ausflüge im Ausland zu unternehmen. Die Gründe sind so vielfältig wie Europa selbst: Tickets für den grenzüberschreitenden Verkehr lassen sich oft nur umständlich buchen oder sind sehr teuer. Züge zum Umsteigen sind schlecht oder gar nicht koordiniert. Und manchmal sind nicht einmal die Spurbreiten in allen Ländern gleich.
EU will das Buchen leichter machen
Und doch kommt Bewegung in den innereuropäischen Schienenverkehr. So will die EU-Kommission per Gesetz die Einführung einer Buchungsplattform vorantreiben, über die sich endlich grenzüberschreitende Zugverbindungen und Tickets im Ausland buchen lassen. Ziel: mit einem einzigen Ticket die gesamte Zugfahrt durch Europa bestreiten zu können.
Fahrpläne, Abteile, Maskottchen: Was die Deutsche Bahn alles abgeschafft hat
Auch auf den Schienen selbst tut sich was: Seit letztem Jahr fährt ein ICE direkt von Berlin nach Paris. Frühbucher zahlen dafür nur 150 Euro. Für 2026 ist die Verbindung München – Rom über Mailand geplant, und aktuell laufen Gespräche zwischen der Deutschen Bahn und Eurostar über die Strecke Frankfurt – London.
Täglich vier Züge sollen dann unter dem Ärmelkanal die beiden Länder ohne Umsteigen miteinander verbinden. Reisedauer: fünf Stunden, statt den derzeit üblichen sechseinhalb über Brüssel, Zugwechsel inklusive. Wann es losgehen soll, steht noch nicht fest.
Die schönsten Bahnstrecken ins Ausland
Doch natürlich gibt es auch jetzt schon eine Reihe von Zugstrecken ins Ausland – manche eher kurz und knackig, andere wunderschön gelegen. Wir stellen Ihnen die schönsten vor – eine in jedes Nachbarland (und drücken die Daumen, dass die Bahn nicht allzu viel Verspätung hat).
