Hintergrund Das ist "Basel II"

Der Begriff "Basel II" steht für neue Kreditrichtlinien der Banken. Künftig müssen die Banken die Bonität, also die Kreditwürdigkeit der Firmenkunden, wesentlich stärker als bislang berücksichtigen.

Dadurch soll vor allen eine Stabilisierung des Bankensystems erreicht werden. Die neuen Regeln sollen nach mehrfachen Verschiebungen voraussichtlich Ende 2006 weltweit in mehr als 100 Staaten in Kraft treten.

Schlechtere Konditionen für 'schlechte Kunden'

Um sich für Kreditausfällen abzusichern, mussten Banken und Sparkassen jeden Firmenkredit bisher einheitlich mit acht Prozent Eigenkapital unterlegen. Dieser Prozentsatz wird künftig je nach Kreditwürdigkeit der Kunden stark variieren. Bei einer schlechten Bonität muss mehr Eigenkapital reserviert werden, bei einer guten Zahlungsfähigkeit reicht auch weniger als bisher.

Bonität entscheidend

Die Prüfung der Bonität geschieht durch ein so genanntes "Rating", bei dem die Firmen unter anderem anhand ihrer Geschäftszahlen wie Umsatz, Gewinn, Eigenkapital und Liquidität bewertet werden. Je schlechter die Note, desto mehr Eigenkapital benötigen die Banken zur Absicherung des Kredits. Dies schlägt sich für den Kunden in höheren Kreditzinsen nieder. Gerade im Mittelstand fürchten viele Firmen, ein schlechtes Rating zu erhalten und künftig deutlich höhere Zinsen zahlen zu müssen. Dagegen können finanzstarke Konzern künftig mit geringeren Kreditkosten rechnen.

Start Ende 2006

Ihren Namen verdanken die neuen Kreditrichtlinien dem Baseler Ausschuss für Bankenaufsicht, der sich aus Vertretern der Zentralbanken und der nationalen Bankenaufsichtsbehörden der zehn führenden Industrieländern zusammensetzt. Auch die derzeit geltenden Eigenkapitalregeln basieren auf der Eigenmittelempfehlung des Baseler Ausschusses aus dem Jahre 1988 (Baseler Akkord).

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