Schuldenfalle Beim Weihnachtskonsum an den Geldbeutel denken

Zu "psychologisch aufgeheizten Zeitpunkten" wie Geburts- oder Hochzeitstagen und auch zu Weihnachten lassen sich Menschen zu übermäßigem Konsum verleiten, auch wenn sie ihn eigentlich nicht finanzieren können.

Beim Weihnachtseinkauf sollten die Verbraucher an ihren Geldbeutel denken. Darauf hat der Chef der EOS-Gruppe, Hans-Werner Scherer, in Hamburg hingewiesen. Zu "psychologisch aufgeheizten Zeitpunkten" wie Geburts- oder Hochzeitstagen und auch zu Weihnachten ließen sich Menschen zu übermäßigem Konsum verleiten, auch wenn sie ihn eigentlich nicht finanzieren können, so Scherer. "Auch wenn bei einigen das Weihnachtsgeld weg gefallen ist, weil es als Leistung gestrichen oder Menschen arbeitslos wurden, bleibt doch die Konsumlust."

Hochkonjunktur für Geldeintreiber

Scherer leitet eine Firmengruppe, die Dienstleistungen zum Forderungs-, Liquiditäts- und Informationsmanagement anbietet und für Versandhäuser, Kreditkartenfirmen, Telekommunikation, Verlage und Versicherungen ausstehende Forderungen einzieht.

Zunehmende private Verschuldung

"Der Schub aus dem Weihnachtsgeschäft schlägt bei uns mit Zeitverzögerung im nächsten Jahr zu Buche, wenn Rechnungen trotz Fälligkeit nicht bezahlt wurden", berichtete Scherer. Dann wenden sich Firmen an EOS, um über deren Dienstleister Mahnverfahren einzuleiten. Trotz allgemein zunehmender privater Verschuldung hat Scherer auch festgestellt, dass ein drohender Verlust des Arbeitsplatzes in konjunkturell schwieriger Zeit manche zu einem bewussteren Umgang mit dem zur Verfügung stehenden Geld veranlasst.

Inkasso-Dienste boomen

Die EOS-Gruppe wurde 1974 als Deutscher Inkasso-Dienst (DID) gegründet und zählt heute mehr als 20 Tochter- und Beteiligungsfirmen, darunter auch Bürgel Wirtschaftsinformationen. Im laufenden Geschäftsjahr (bis Ende Februar) erwartet der Vorsitzende der Geschäftsführung der KG EOS Holding GmbH & Co einen Nettoumsatz von 224 Millionen Euro.

DPA