Steuern Jetzt wirtschaften alle in die eigene Tasche

Stichtag: Donnerstag, 7. Juli. Am 188. Tag des Jahres 2005 arbeiten die Deutschen, rein rechnerisch, für den eigenen Geldbeutel. Zum "Steuerzahler-Gedenktag" sind alle Steuern und Sozialabgaben für das Jahr ans Finanzamt überwiesen.

Ab Donnerstag 19.12 Uhr arbeitet jeder Bundesbürger rein rechnerisch nur noch für das eigene Portemonnaie. Bis zu dem Zeitpunkt ging das gesamte Einkommen an die Staats- und Sozialkassen. Das hat der Bund der Steuerzahler errechnet, der wie in jedem Jahr den Tag des Wechsels zum "Steuerzahler-Gedenktag" proklamierte.

Grundlage für die Berechnungen ist die so genannte Einkommensbelastungsquote. Sie zeigt an, wie viel vom Einkommen der Bürger und Betriebe über Steuern und Sozialabgaben zunächst einbehalten wird. Für 2005 veranschlagt der Steuerzahlerbund diese Quote auf 51,45 Prozent, woraus sich der exakte Zeitpunkt errechnet.

In diesem Jahr lag dieser Zeitpunkt zwei Tage früher als 2004. Grund dafür war nach Angaben des Verbandes unter anderem die zu Jahresbeginn in Kraft getretene letzte Stufe der Steuerreform, die die Gesamtbelastung etwas abgemildert habe. Auch bei den Sozialabgaben habe es eine leichte Minderung der Belastung gegeben.

Gegenüber dem bisherigen Höchstwert von 56,3 Prozent im Jahr 2000 ist die Einkommensbelastungsquote um 4,8 Prozentpunkte gesunken. Im internationalen Vergleich einzelner Modellhaushalte schneiden die deutschen Steuerzahler nach Angaben des Verbandes sehr schlecht ab. So sei 2004 die Belastung lediger Durchschnittsverdiener mit direkten Einkommensabzügen nach OECD-Berechnungen unter 30 Vergleichsländern nur in Belgien noch höher als in Deutschland gewesen.