Der Vatikan macht minus: Wie der Heilige Stuhl am Mittwoch weiter mitteilte, stehen den Ausgaben in Höhe von 213,2 Millionen Euro Einnahmen von lediglich 203,6 Millionen Euro gegenüber. Schon in den Vorjahren sprachen die Finanzexperten des Heiligen Stuhl von "sieben mageren Jahren". Allerdings sei das Minus geringer ausgefallen als 2002, als es sich noch auf 13,5 Millionen Euro belief.
"Sieben magere Jahre"
Der Löwenanteil der Ausgaben entfällt den Angaben zufolge auf "Führung der Organisation Weltkirche". Immerhin werden von Rom aus mehr als eine Milliarde Katholiken auf dem gesamten Erdball geleitet. Alles in allem beschäftige die Kurie fast 2.700 Mitarbeiter, darunter mehr als 1.000 Kirchmänner und 1.500 Laien. Außerdem seien noch 1.000 Rentner und Pensionäre zu bezahlen.
2001 hatte das Zentrum der Christenheit noch einen Gewinn von 32,9 Millionen Euro verzeichnet. Schuld für den negativen Verlauf, so heißt es im Vatikan immer wieder, sei die kränkelnde Weltwirtschaft. Positiv habe sich dagegen der so genannte Peterspfennig entwickelt, der in der ganzen Welt gesammelt wird: Dieser von den Gläubigen gezahlte freiwillige Beitrag sei im vergangenen Jahr auf 55,8 Millionen Dollar angewachsen, fast sechs Prozent mehr als im Jahr zuvor.
Verluste werden aus dem Vermögen gedeckt
Der Bilanzverlust wird traditionell durch das Vermögen des Vatikans gedeckt, heißt es im Kirchenstaat beruhigend. Die meisten vom Wert her unschätzbaren Gebäude und Kirchen, wie etwa der Petersdom, seien nur mit symbolischen Beträgen in den Bilanzen berücksichtigt. (dpa)