Der Kampf der Discounter geht in die nächste Runde: Um die Kunden in die Läden zu locken, lassen sich die Billig-Supermärkte immer neue Ideen einfallen. Dabei sind neben günstigen Preisen auch Sonderaktionen oder neue Designkonzepte für die Märkte sehr beliebt. Aldi Süd könnte jetzt den nächsten Versuch starten, um die Konkurrenz unter Druck zu setzen. Wie die "Lebensmittel-Zeitung" berichtet, stellt Aldi verstärkt Mini-Jobber ein und erhöht ab Oktober den unternehmensinternen Mindestlohn auf zwölf Euro. Ein Zeichen dafür, dass der Discounter längere Öffnungszeiten vorbereitet und eine zusätzliche Werbeaktion pro Woche plant.
Mehr Lohn als die Konkurrenz
In 180 Supermärkten erprobt das Unternehmen das Modell bereits. Sollte Aldi das Konzept für alle Filialen übernehmen, würde der Personalbedarf besonders in den Abendstunden steigen. Hier könnte das Unternehmen mit Mini-Jobbern Lücken füllen. Mit dem erhöhten Lohn von zwölf Euro würde Aldi Konkurrent Lidl bei der Bezahlung der Mitarbeiter überholen. Lidl zahlt derzeit 11,50 Euro pro Stunde. Aldi will aber dabei auch in Zukunft weiter verstärkt auf Festangestellte setzen. Auf Aushilfskräfte im großen Stil will das Unternehmen nach eigenen Angaben verzichten.
Derzeit beschäftigt Aldi Süd knapp sieben Prozent der Angestellten als geringfügig Beschäftigte. "Grundsätzlich glauben wir, dass dauerhafter unternehmerischer Erfolg nur durch einen wertschätzenden Umgang mit den Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter entstehen kann. Dazu zählt neben vielen anderen Faktoren auch das Gehalt", sagte ein Sprecher des Unternehmens der "Lebensmittel Zeitung". Nach eigenen Angaben sind 32 Prozent der Mitarbeiter in Vollzeit bei dem Unternehmen beschäftigt - Tendenz steigend. Für die Beschäftigten scheint die wachsende Konkurrenz zwischen den Discountern also von Vorteil zu sein. Es bleibt abzuwarten, ob die Mitbewerber ebenfalls neue Konzepte erarbeiten werden, um die Kunden langfristig zu binden und wie sich das auf die Beschäftigten auswirken wird.