Auftragsplus im Maschinenbau Dem deutschen Ingeniör ist nichts zu schwör

Von wegen Krise: Zumindest im deutschen Maschinenbau läuft es wieder wie geölt und geschmiert. Im ersten Halbjahr 2010 konnte sich die Branche über ein Auftragsplus von fast einem Drittel freuen.

Der deutsche Maschinen- und Anlagenbau setzt die Erholung in großen Schritten fort. Der Auftragseingang stieg im Juni um real 62 Prozent, wie der Branchenverband VDMA am Montag in Frankfurt am Main mitteilte. Dabei stieg das Inlandsgeschäft um 67 Prozent, die Auslandsnachfrage um 60 Prozent, jeweils im Vergleich zum Vorjahresniveau.

In dem von kurzfristigen Schwankungen weniger beeinflussten Dreimonatsvergleich April bis Juni 2010 ergibt sich insgesamt ein Plus von 53 Prozent im Vorjahresvergleich. Inlandsaufträge legten um 51 Prozent, Auslandsaufträge um 54 Prozent zu.

VDMA-Hauptgeschäftsführer Hannes Hesse erklärte, die Steigerung gehe zum einen zwar auch auf die extrem niedrige Vorjahresbasis zurück. Zum anderen zeuge sie aber von einer dynamischen Entwicklung. Besonders erfreulich sei auch der Zuwachs im Inlandsgeschäft.

"Die Bilanz des ersten Halbjahres ist insgesamt beachtlich: Der Ordereingang des deutschen Maschinen- und Anlagenbaus legte insgesamt um 32 Prozent zu (Inland plus 27 Prozent, Ausland plus 34 Prozent)", sagte Hesse.

Die deutschen Maschinenbauer liefern vielen Branchen im In- und Ausland zu, darunter der Automobilindustrie. Rund zwei Drittel der Produkte gehen in den Export. Im vergangenen Jahr machte der Maschinenbau hierzulande einen Umsatz von rund 160 Milliarden Euro und beschäftigte fast eine Million Mitarbeiter.

AFP/APN