BÖRSEN Insiderhandel bei VIVA-Brainpool-Fusion?

Möglicherweise haben Anleger im Vorfeld der Übernahme von Brainpool durch den Musiksender Viva internes Wissen für verbotene Börsengeschäfte genutzt.

Jedenfalls deuten Analysen des Bundesaufsichtsamt für das Wertpapierwesen (BaWe) genau darauf hin, berichtete die Online-Ausgabe des »manager magazin«. Es besteht der Verdacht, dass sich gut informierte Investoren vor Bekanntgabe der Übernahme mit Aktien des TV-Produzenten Brainpool eingedeckt haben.

Vorgänge werden überprüft

Die Behörde hat daher am Freitag ein förmliches Insiderverfahren eingeleitet, bestätigte eine BaWe-Sprecherin in Frankfurt. »Wir werden jetzt gemeinsam mit dem Unternehmen prüfen, wer von der bevorstehenden Übernahme wusste, und die Auftraggeber auffälliger Geschäfte ermitteln«, sagte sie.

Auffällige Umsätze

Am 6. November hatte die am Neuen Markt notierte VIVA Media nach Börsenschluss gemeldet, dass sie ihren ebenfalls am Neuen Markt gehandelten Wettbewerber Brainpool übernehmen will. In den Tagen vor dieser Mitteilung sind beide Aktien durch hohe Umsätze aufgefallen. Vor allem die Brainpool-Papiere wurden ab Mitte Oktober rege gehandelt und legten deutlich zu. Dies ist insofern ungewöhnlich, weil die Aktie unter Fachleuten bis dahin für ihre relativ niedrigen Handelsvolumina bekannt war.