BP-Chef "Spritpreis liegt bei 59 Cent"

Der Chef des Mineralölkonzerns BP, Uwe Franke, hat Kritik an hohen Spritpreisen zurückgewiesen. Wegen des harten Wettbewerbs müssten die Konzerne die Preise immer häufiger angleichen. Auch gegen Abzocke wehrte er sich. Ein Liter Super würde nur 59 Cent kosten, den Rest kassiere der Staat.

Der Chef des Aral-Mutterkonzerns Deutsche BP hat Vorwürfe zurückgewiesen, am deutschen Tankstellenmarkt gebe es zu wenig Wettbewerb. "Im Gegenteil - der Preiskampf hat sich dramatisch verschärft", sagte Uwe Franke der "Bild"-Zeitung. "Das zwingt uns, in immer kürzeren Abständen die Preise anzuheben und zu senken." Auf die Frage, ob Kunden durch Preisabsprachen der Konzerne abkassiert würden, antwortete der Manager: "Nein. Unser aktueller Preis für Super liegt bei 59 Cent, für Diesel bei 78 Cent. Das ist der drittniedrigste Wert aller 27 EU-Länder - den Rest kassiert der Staat über die Steuer."

Als Grund für die hohen Benzinpreise führte Franke neben dem hohen Staatsanteil vor allem die steigende Nachfrage nach Öl an. Einen weiteren zwangsläufigen Preisanstieg bis zum Sommer sieht Franke nicht. "Wenn wir in eine weltweite Rezession schlittern und daher die Nachfrage sinkt, wird auch der Preis wieder fallen.

Nach ADAC-Angaben ist Diesel an deutschen Tankstellen im Schnitt inzwischen teurer als Benzin. Das Bundeskartellamt nahm Ermittlungen wegen der hohen Preise auf. Die Mineralölbranche verweist auf die gestiegenen Kosten am europäischen Ölmarkt in Rotterdam. Nach Höchstständen von mehr als 135 Dollar je Fass (159 Liter) sackte der Preis am Mittwoch zeitweise auf unter 126 Dollar. Anfang 2005 lag er noch bei 44 Dollar.

Reuters
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