Angola 22 Tote bei Demonstrationen gegen höhere Spritpreise

Proteste in Angola
Erst streiken die Taxifahrer in Angola, mittlerweile erreicht der Protest weite Teile der Bevölkerung 
© Julio Kikebu / XinHua / DPA
Die Regierung von Angola zieht die Benzinpreise um 30 Prozent an. Seit Montag protestieren Tausende gegen die Preiserhöhung, die Folgen sind fatal: Mehr als 20 Menschen sterben.

Bei Protesten gegen drastisch höhere Spritpreise in Angola sind der Regierung zufolge mindestens 22 Menschen ums Leben gekommen. Knapp 200 weitere Menschen seien verletzt worden, sagte Innenminister Manuel Homem. Nach Angaben der Polizei kam es vielerorts zu Zusammenstößen zwischen Demonstranten und Sicherheitskräften sowie zu Plünderungen und der Beschädigung geparkter Autos. 

Seit Montag protestieren Bürger in der Hauptstadt Luanda und anderen Teilen des Landes gegen die höheren Preise, die Anfang Juli von der Regierung um etwa 30 Prozent angehoben worden waren. Die Regierung begründete die Preissteigerung mit der Notwendigkeit, die Verschuldung des Staatshaushalts zu reduzieren. Bislang wurde Treibstoff in dem ölreichen Land stark subventioniert. 

Hoher Spritpreis bringt Angolas Bevölkerung in wirtschaftliche Not

Demonstranten errichteten Straßensperren mit brennenden Autoreifen und forderten Präsident João Lourenço mit dem Slogan "Lourenço, verschwinde!" zum Rücktritt auf. Mehr als 1200 Demonstranten seien in den vergangenen drei Tagen festgenommen worden, sagte Polizeisprecher Mateus de Lemos.

Obwohl das 37-Millionen-Einwohner Land im Südwesten Afrikas zu den wichtigsten Ölproduzenten des Kontinents gehört, sind die neuen Treibstoff-Preise im Vergleich zum durchschnittlichen Einkommen der Angolaner hoch. Ein Liter Diesel kostet nun 400 Kwanza (0,47 Euro), während etwa die Hälfte aller Angolaner nach Angaben der Weltbank mit weniger als 3,15 Euro pro Tag auskommen muss.

DPA
pgo

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