Die führenden Industrienationen wollen sich beim G-8-Treffen am Wochenende darüber beraten, wie sie den aktuellen Preisanstieg beim Rohöl eindämmen können. Der französische Finanzminister Thierry Breton sagte: "Ich habe zusammen mit meinem britischen Amtskollegen Gordon Brown den Auftrag, auf die Erzeugerländer zuzugehen, damit die Produktion in normaler Art hochgefahren wird und wir einen kleinen Puffer erhalten, um die Spekulationsfolgen zu begrenzen."
Sorgen wegen Lieferengpässen angesichts des Atomstreits mit dem Iran trieben die Öl-Preise am Dienstag auf neue Rekordstände. Der Preis für ein Barrel (knapp 159 Liter) der marktführenden Nordseesorte Brent stieg in London um 54 Cent auf 72 Dollar (zur Anlieferung im Juni). Ein Barrel US-Leichtöl stieg um 46 Cent bis auf 70,86 Dollar (Anlieferung im Mai). Damit lag der Preis für US-Öl um einen Cent höher als der bisherige Rekordpreis, der im August nach Hurrikan Katrina erreicht worden war.
Keine Kürzung der Steuer
Die Vertreter der Gruppe der sieben führenden Industrienationen und Russlands (G-8) treffen sich am Wochenende in Washington. Neben Frankreich, Großbritannien und Russland gehören der Gruppe auch Deutschland, die USA, Japan, Kanada und Italien an.
Im Rundfunksender France Inter schloss Breton eine Kürzung der französischen Mineralölsteuer aus. "Wir haben gesehen, dass das nirgendwohin führt", sagte er. "Aber, wenn ich Fehlentwicklungen und Preisschwankungen sehe, schließe ich nicht aus, die Öl-Unternehmen erneut einzuberufen."